Windmühlen, Pommes und Adrenalin im Holland Park

Windmühlen, Pommes und Adrenalin im Holland Park

Holland park (c) woods of voices

Fernab des großstädtischen Trubels der deutschen Hauptstadt liegt der Holland Park in Schwanebeck. Dieser lockt nicht nur mit allerlei niederländischen Spezialitäten, sondern auch mit diversen Attraktionen, die Groß und Klein in ihren Bann ziehen wollen.

Wenn Spaß und gutes Essen winken, sind wir meist nicht fern. Schließlich muss man auch mal abschalten können und den stressigen Alltag hinter sich lassen. Aus diesem Anlass sind wir kürzlich nach Schwanebeck gefahren, um dem Holland Park einen Besuch abzustatten. Schon etwas länger auf dem Schirm, zog dieser unser Interesse mit niederländischen Köstlichkeiten, vielversprechenden Freizeitaktivitäten und einem kleinen Tierpark auf sich.

Wir kommen an dieser Stelle nicht umhin, den Holland Park mit Karls Erlebnisdorf zu vergleichen. Ähnlich dem erfolgreichen und über die Landesgrenzen hinaus bekannten Freizeitpark liegen nämlich auch hier die Anfänge in einem familiengeführten Agrarunternehmen. So entstammt der Inhaber des Holland Parks, Theo Roelofs, einer Gärtnerfamilie, die sich der Zucht von Blumen und Gemüse gewidmet haben.

In den 90ern verschlug es ihn vom niederländischen Nimwegen nach Berlin und Brandenburg, wo er gemeinsam mit seiner Frau Astrid Wurzeln geschlagen hat. So entstanden binnen weniger Jahre jeweils ein Gartencenter in Schwanebeck (1999), sowie eines im Märkischen Viertel (2006).

Innerhalb dieses Zeitraums keimte schließlich auch die Idee für einen Erlebnispark. Inspiriert vom Freilichtmuseum Zaanse Schans, welches nördlich von Amsterdam liegt, nahm der Traum immer mehr Gestalt an. Bis zum Jahr 2013 wurden etliche Grundstücke rund um das Gartencenter Schwanebeck erworben. Auf einer Fläche von insgesamt 19 Hektar soll jedoch nicht nur der neue Freizeitspaß entstehen. Etwas mehr als die Hälfte – nämlich 10 Hektar Land – dienen als biologische Ausgleichsfläche. Nach 15 Monaten Bauzeit eröffnete der Holland Park am 6. April 2022 seine Tore. 

Ein ereignisreicher Tag im Schatten von Windmühlen und Pommes

Grundsätzlich kann das kleine Fleckchen Holland kostenfrei besucht werden. Lediglich für einzelne Attraktionen, wie den Abenteuerspielplatz, den Rutschenturm oder die Jungle Hal sind ein kleines Eintrittsgeld zu entrichten. Dafür bekommt ihr aber auch allerhand geboten.

Sowohl der Outdoor-Abenteuerspielplatz als auch die Indoorspiel- und Kletterhalle bieten genügend Möglichkeiten, um die Kids ordentlich auszupowern. Außerdem sorgt der große Rutschen- und Panoramaturm im Außengelände für die gehörige Portion Adrenalin. Habt ihr den Tower über die Treppen erklommen, bietet sich eine gute Sicht über das gesamte Parkgelände. Der Weg nach unten führt wahlweise über 6 unterschiedliche Rutschen, von denen eine aufregender ist, als die andere. Aber keine Sorge: Wenn ihr kalte Füße bekommen solltet, steht euch freilich alternativ die Treppe zur Verfügung.

Wir haben übrigens mit der vermeintlich harmlosen Wellenrutsche angefangen, bei der unsere Nerven letztlich doch mehr gekitzelt wurden, als zunächst angenommen. Einmal abgestoßen gibt es hier (nicht zuletzt dank der Rutschmatten) kein Halten mehr, sodass ihr im Nullkommanichts unten angekommen seid!

Weniger aufregend geht es in der Mühle „Wilhelmus“ zu. Das Wahrzeichen des Holland Parks ist schon aus der Ferne gut zu sehen und wahrlich etwas ganz Besonderes. Für die voll funktionsfähige Sehenswürdigkeit wurden drei ausgediente Mühlen hergenommen, restauriert und schließlich neu zusammengebaut. Damit ist die „Wilhelmus“ nicht nur authentisch, sondern ein echtes Recyclingprodukt. Noch mehr Informationen bekommt ihr im nahegelegenen Mühlen- und Holzschuhmuseum. Hier schließt sich übrigens auch die Jungle Hal an, die verschiedene Tierarten beherbergt.

Eine Arche für gestrandete Tier: Die Jungle Hal

Zugegeben: Ein Dschungel mag freilich das letzte sein, was wir mit Holland assoziieren würden. Umso schöner ist allerdings der Hintergrund dieser beschaulichen Tier- und Pflanzenwelt. Auf gut 450 m2 tummeln sich die verschiedensten Vertreter von Flora und Fauna und fühlen sich sichtlich pudelwohl. Wie wir im Gespräch mit einem Tierpfleger erfahren haben, handelt es sich bei den Tieren um wahre Glückskinder, die gerettet und in die liebevolle Obhut der Tierpfleger gegeben wurden. So konnten wir bei einigen Schildkröten – teils massive – körperliche Deformierungen feststellen, die auf eine schlechte Haltung zurückzuführen sind. Umso schöner, dass sie hier nun artgerecht und in Würde leben und altern dürfen. Nebst der großen und kleinen Panzertiere, tummeln sich die Erdmännchen, die aufgeweckt um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Ferner dürfen sich die Loris in der gesamten Halle frei bewegen und mit etwas Glück, sowie einem wachen Auge, können wir sogar ein Chamäleon auf Freigang erspähen.

Eigentlich schließt sich an die Dschungel Halle noch ein Außenbereich an, auf dem die Alpakas weiden. Leider befindet sich dieser Bereich jedoch gerade im Umbau, sodass die Neuweltkameliden momentan auswärtig untergebracht sind. Schade für uns, aber sicher ein großer Zugewinn für die Paarhufer. Aber dem nicht genug: So entstehen nämlich auch für die Bewohner der Jungle-Hal neue Außengehege und damit noch mehr Platz, um ihren natürlichen Treiben nachgehen zu können.

Gastro geschlossen: Heidi traurig (c) woods of voicesLeider waren während unseres Besuchs die kleinen Imbissstände im Außenbereich geschlossen, sodass Heidi etwas geknickt vor der Pommesbude stand. Dafür wurden wir aber in „Thea’s Keuken“ entschädigt. Auch außerhalb der Hauptmahlzeiten, hielt ein üppiges Buffett diverse Köstlichkeiten bereit, an denen wir uns frei bedienen durften. Neben den obligatorischen Pommes (Wohlgemerkt, die besten Pommes ever!) gab es gute Hausmannskost, sowie typisch holländische Spezialitäten, wie etwa Frikandel und die süßliche Joppiesauce. Natürlich konnten auch unsere Kuchengelüste vollends befriedigt werden.

Nach einem ausgedehnten Shoppingrausch endete unser Kurztrip in den Holland Park. Leider haben wir es zeitlich nicht mehr ins große Gartencenter geschafft, was vielleicht auch ganz gut so war. Bei Pflanzen können wir beide nämlich nur schwer an uns halten. 😁

Fazit:

Am Ende des Tages hat sich der Ausflug für uns vollends gelohnt. Wir hatten eine Menge Spaß, sind kulinarisch auf unsere Kosten gekommen und durften das ein oder andere Souvenir mit nach Hause nehmen. Der Holland Park ist auf jeden Fall einen Besuch wert und ist eine klare Empfehlung für alle Altersklassen.