Assassin´s Creed Valhalla – Odin sei Dank!

Assassin´s Creed Valhalla Titelbild (c) woods of voices

Ganze zwei Jahre mussten die Fans der Spielreihe warten, nun ist es soweit. Mit Assassin´s Creed Valhalla (Anzeige) begeben wir uns (endlich!) in die nordische Welt der Mythen und Legenden.

Er – Sie – Eivor!

Bevor wir uns jedoch in die Schlacht stürzen, müssen wir eine Entscheidung fällen: Spielen wir als Mann oder Frau? In jedem Fall bleibt eines gleich – der Name Eivor. Das Spiel gibt uns hier verschiedene Möglichkeiten: Entweder WIR wählen das Geschlecht oder lassen den Animus zu unseren Gunsten entscheiden. Je nach Situation sollen so die Vorteile des jeweiligen Charakters ausgespielt werden.
Wir agieren also mit Eivor, welcher (in unserem Fall bleibt es beim Mann) auf Rache schwört, um die Ehre seines Vaters und somit seine eigene wiederherzustellen. Das kommt uns doch bekannt vor – denkt man an Ezio Auditore da Firenze (AC 2) und Arno Dorian (AC Unity). Im Handlungsverlauf, begeben sich die Wikinger von Norwegen aus nach England, um eine neue Siedlung zu gründen. Sie gehen auf Raubzüge und brandschatzen, um sich nach und nach eine neue Heimat aufzubauen.

Endlose Kletterpartien

Hoch über Norwegen (c) woods of voices

Zu Beginn des Spiels befinden wir uns noch in Norwegen. Die Landschaft ist verschneit und außer Bergen, weit und breit, kaum etwas zu sehen. Höchste Zeit, den ersten Synchronisationspunkt aufzusuchen und etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Hier entsteht allerdings der erste Zwiespalt: Wir haben die Möglichkeit, einen schier kilometerhohen Berg zu erklimmen – keine Alphawände hindern uns am Aufstieg. Es scheint, als könnten wir tatsächlich an allem hochklettern, was sich uns in den Weg stellt. Die anfängliche Freude über diese Tatsache schlägt jedoch schnell in Ernüchterung um, als wir nach einer gefühlten Ewigkeit noch immer im Steilhang hängen und den Gipfel herbeisehnen. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass wir uns den Enterhaken von den Frye-Zwillingen (AC Syndicate) wünschen! Am Gipfel angekommen, werden wir jedoch prompt entschädigt. Uns erwartet eine Aussicht, welche man sich allemal in seinen Träumen vorzustellen vermag – einfach atemberaubend!

Neuerungen werfen ihre Schatten voraus

Tod durch Speer Valhalla (c) woods of voices

Das Kampfsystem wurde überholt und überzeugt. Der Verbrauch der Ausdauer ist ein interessantes Feature, wenngleich es uns auch in den Wahnsinn treibt, da wir nun unseren Kampfstil umstellen müssen. Ein permanentes Ausweichen ist nun nicht mehr möglich. Eine weitere Neuerung lässt uns zu den Ursprüngen zurückkehren. Die versteckte Klinge ermöglicht uns endlich wieder den One-Hit-Kill.
In Odyssey sind die Gegner mit uns “mitgelevelt”, was zu jedem Zeitpunkt im Spiel die Herausforderung hochgehalten hat. Dies wurde nun wieder geändert, sodass jedes Gebiet eine bestimmte Schwierigkeitsstufe besitzt. An diese sollte man sich nach Möglichkeit auch halten, um nicht den Spielspaß zu verlieren.
Ein Wermutstropfen bleibt: Der legendäre Todessprung, welchen ein jeder AC-Fan herbeisehnt verliert an Charakter und wird zu einer Nebensache. Warum? Weil der Adlerschrei fehlt. Das mag banal klingen, ist jedoch für einen eingefleischten Fan der Reihe ein absolutes Muss! Uns wurde einer der epischsten Spiel-Momente genommen, welcher jedes Mal auf Neue für Gänsehaut gesorgt hat. Das geht gar nicht, Ubisoft!

Easter Eggs, Bugs oder doch Special Effects?

Wir knuddeln Hunde Valhalla (c) woods of voices

Wir erleben Assassin´s Creed Valhalla gewohnt detailverliebt. Es sind die kleinen Dinge, welche die Spielreihe so liebenswert machen und uns restlos in die Spielwelt eintauchen lassen. Wir entdecken beinahe jeden Tag neue Easter Eggs, streicheln Hunde und erleben (nicht nur) in den Highlands eine florierende Fauna.
Leider haben sich einige Bugs in unser Spiel eingeschlichen, was nicht unüblich ist bei einem neuerschienenen Game und mittlerweile Gang und Gebe wird bei den AC-Teilen. So ereilten uns beispielsweise kleinere Texturfehler, was nicht weiter tragisch ist. Jedoch buggte sich unser Spielcharakter mitten in einer Mission in eine Wand, aus welcher wir nicht wieder herauskamen. Diese Mission mussten wir daraufhin neu starten – ärgerlich und unnötig. Eine andere stürzte mehrere Male gänzlich ab. Zudem sind am ersten Spieltag noch einige Lags negativ aufgefallen – sowohl beim Laden (schwarzer o. weißer Screen) als auch bei der Synchro.

Gruß aus der Vergangenheit

Ubisoft schafft es immer wieder eine Brücke zwischen seinen Spielen zu schlagen. So treffen wir im Spielverlauf auf Reda – einen alten Bekannten, welcher uns in Origins zum ersten Mal begegnet. Hier zeigen die Entwickler auch ihren Sinn für Humor, indem sie dem Spieler im Dialog mit ebenjenem Reda sprichwörtlich mit dem Knüppel auf den Kopf schlagen und suggerieren, “Ey, der Typ war schon mal da!”.

Mit Valhalla erleben wir erneut einen Teil der Vorgeschichte der Assassinen. Es bleibt weiterhin spannend, wie die Historie weitergesponnen wird; sind wir doch sehr stark auf unsere geschichtlichen Handlungen beschränkt. Allerdings bieten diese noch einiges an Potential … Wir denken da zum Beispiel an die Hexenverfolgung (Salem) oder ein Weltkriegsszenario.

Fazit

Nach einem für uns sehr enttäuschenden Origins und etwas minder schlimmen Odyssey, waren wir sehr unsicher, ob es Valhalla schaffen würde, unsere Begeisterung für die Reihe wiederaufleben zu lassen.
Am ersten Spieltag (ca. 3 Stunden Spielzeit) stellte sich bei uns ein ungutes Gefühl ein, welches fürchten lies, es würde uns genauso kalt lassen, wie die beiden Vorgänger. Glücklicherweise haben wir dem Spiel eine zweite Chance gegeben und uns am zweiten Tag auf den Weg nach England gemacht – und was soll ich sagen … AC Valhalla hat das Feuer der Assassinen wieder neu in uns entfacht! Story und Setting, ganz zu schweigen von der großartigen Musik (unter Beteiligung von Einar Selvik), lässt einem das Herz aufgehen. Endlich können wir uns wieder mit den Games identifizieren. Bisher (ca. 30 Spielstunden) hat uns das Spiel restlos begeistert und wir hoffen, der weitere Spielverlauf wird uns weiterhin in seinen Bann ziehen und schaffen, wozu Origins und Odyssey nicht in der Lage waren: Uns davon überzeugen, dass die Ära der Assassinen noch lange nicht beendet ist!

Bewertung:

 

Bewertung 4 von 5 (c) woods of voices

Wer nicht genug von der Atmosphäre bekommen kann, dem sei hier der komplette Soundtrack zum Spiel empfohlen.


Recap

Mit nunmehr über 190 Stunden Spielzeit können wir mit Stolz behaupten, Valhalla (zu 100%) durchgespielt zu haben. Somit ist es an der Zeit für ein abschließendes Resümee.

Zunächst zum wichtigsten: Die Story

Diese hat uns mehr als überzeugt. Geschichtliche Fakten sind fundiert und wie immer gut recherchiert. Kurz umrissen:
Nach dem Mord an ihren Eltern wird Eivor in die Familie König Styrbjörns aufgenommen, was zur Folge hat, dass Eivors bester Freund Sigurd fortan ihr Ziehbruder ist. Eivor schwört in alter Wikingermanier (oder doch Assassinen-Like? 😉) Blutrache an den Mördern ihrer Eltern und dessen Sippe.

Der Einstand der Assassinen

Zurück von einer Erkundungsfahrt bringt Sigurd Basim und dessen Schützling Haytham mit nach Norwegen. Im späteren Handlungsverlauf weiht Haytham Eivor in die Geheimnisse der Assassinen ein. Welches Ziel Basim verfolgt bleibt zunächst unbekannt.

Auf zu neuen Ufern

Sigurd bricht in Begleitung von Eivor, den neuen Freunden und einigen anderen Wikingern, auf der Suche nach einer neuen Heimat, nach England auf. Hier treffen wir allerlei bekannte Persönlichkeiten, wie z.B. König Ælfred von Wessex und einige Söhne des legendären Ragnar Lodbrok. 

Die Quests

Unsere Aufgabe besteht nun darin, unsere Siedlung auszubauen, Bündnisse zu schließen und die Mitglieder des Ordens der Ältesten (Vorläufergruppe des späteren Templerordens) aufzuspüren und zu beseitigen. Haben wir in unserer Siedlung das Haus der Seherin gebaut, beginnt zudem ein Exkurs in die Welt der nordischen Götter. Nun steht es uns auch frei, Asgard (Sitz der mythischen Götter) und Jötunheim (wo nichts ist, wie es scheint) zu erkunden. 

AC Valhalla Asgard (c) woods of voices

Unsere Erfahrungen

Zu Beginn des Spiels haben wir noch mit dem männlichen Eivor gespielt, waren jedoch neugierig und wollten zudem alles testen, was das Spiel herzugeben vermag. Daher ließen wir den Animus für uns entscheiden: In Mitgard sind wir fortan die weibliche Eivor und in den mythischen Welten Asgard und Jötunheim als Havi (anderer Name Odins) unterwegs.

Traten zum Release noch einige Lags und Grafikfehler auf, sind diese nun größtenteils verschwunden. Einzig bei schnellen Ritten und actionreichen Szenen hat die PlayStation kleinere Probleme mit der Rechenleistung.

Einige Bugs stellten uns jedoch vor ein weitaus größeres Problem. Was zuweilen recht witzig sein kann, machte bei uns das Spiel teilweise unspielbar! Mehrere Quests und Rätsel konnten wir nur auf Umwegen abschließen. Ein altbekanntes Problem bei Ubisoft, welches dringend geändert werden sollte. 

Nichtsdestotrotz hat uns Valhalla auf ganzer Linie überzeugt. Wir sind endlich wieder im Assassinen-Fieber und gespannt, wie Ubisoft die Geschichte weiterspinnt.

Unser Abenteuer mit Eivor ist jedoch noch nicht beendet. Wir warten nun sehnsüchtig auf die kommenden Add-Ons (Zorn der Druiden, Belagerung von Paris) des Season Pass, welche im Frühjahr bzw. Sommer erscheinen werden.