Assassin’s Creed Valhalla: Zorn der Druiden

Zorn der Druiden_Titelbild (c) woods of voices

Es ist ja nicht so, dass ich der Nordischen Mythologie nicht zugetan wäre – im Gegenteil! Als wir jedoch, dank Season Pass für Assassin’s Creed Valhalla, Richtung Irland schippern, schlägt mein keltisches Herz Purzelbäume.

Wie ich bereits in unserem Special erwähnte, habe ich schon immer ein Faible für die grüne Insel und ihre Geschichte. Gut, nun sind wir bereits in England auf keltische Überbleibsel gestoßen; auch die Landschaft war ohne Frage fantastisch. Aber Irland… Hach, Irland! Das ist nochmal ein völlig anderes Level von Schönheit.

Nachdem wir also mit der Hauptstory durch sind, alle bisher erhältlichen Events und kleineren Zusatzinhalte abgeschlossen haben, kommt mit Zorn der Druiden endlich die erste große Erweiterung. Irgendwann im Sommer erscheint nämlich noch Die Belagerung von Paris und ab Herbst können wir uns auf eine Wikinger-Entdeckungstour begeben – dazu aber mehr, wenn es soweit ist.

Die grüne Insel ruft

Dank unseres Assassinen-Freundes Haytham treffen wir auf die Händlerin Azar, welche im Auftrag Baröds (Eivors Vetter) in England ist. Doch soll sie nicht nur Handel treiben, sondern bittet auch um Unterstützung, da sich Baröd (oder auch Barid) als Herrscher von Dyflin (Dublin) ungeahnten Herausforderungen gegenüber sieht. Da wird doch nicht lange gefackelt! Klar, kommen wir mit nach Irland! Nur noch flott in eine passende Tracht werfen…

Zorn der Druiden_Eivor (c) woods of voices

Und damit startet das DLC erst richtig. Bereits die Anreise beschert uns Gänsehautmomente. Der Empfang ist herzlich und wir bekommen gleich einen Rundgang durch’s beschauliche Dyflin. Selbstverständlich steht, nach alter Wikinger-Manier, auch gleich ein Fest ins Haus. Dort lernen wir auch Sichfrith (oder Sigfröd) kennen, den aufsässigen Sohn Baröds. Dieser meint natürlich, es sei clever, sich mit Eivor im Kampf zu messen. Nun ja… sagen wir mal so: Er hat seine Lektion gelernt. 😉

Obendrein erfahren wir, dass die Herrschaft der Könige Irlands und die des baldigen Hochkönigs Flann Sinna von mysteriösen Gegnern bedroht wird, die sich Kinder der Danu nennen. Nachdem wir also Dyflin zur Gänze erkundet haben, ist es an der Zeit einen Blick auf die restliche Insel zu werfen. Und wir werden nicht enttäuscht! Saftig grüne Hügel, atemberaubende Klippen und verträumte Wasserfälle, nebelverhangene Wälder und unheilvolle Moore, sowie Regenbögen… immer wieder diese Regenbögen. Habe ich schon die Robben erwähnt? Ja, mit etwas Glück trifft man an der Küste auch ein paar knuffige Robben.

Immer diese Fanatiker…

Wie für Assassins Creed typisch, finden wir auch hier detailgetreue Nachbildungen historischer Schauplätze und Sehenswürdigkeiten wieder. Mehr als einmal statten wir Newgrange (Brú na Bóinne) einen Besuch ab oder wandeln auf den Spuren der Riesen am Giant’s Causeway (Clochán an Aifir). Doch zunächst begeben wir uns zu den Hügeln von Tara, wo traditionell die Könige Irlands am Stein des Schicksals (Lia Fáil) gekrönt werden. So dürfen wir auch der Krönung Flanns beiwohnen – ein magisches Erlebnis! Der Konflikt zwischen neuem und altem Glauben, in welchem sich die Iren zu dieser Zeit befanden, wird hier besonders deutlich. Immerhin ist jener Konflikt auch der Grundstein für den Zwist, welchen es zu bekämpfen gilt.

Die Kinder der Danu sind fanatische Verfechter des keltischen Glaubens und wollen diesen mit allen Mitteln bewahren. Kann man schon irgendwie verstehen, oder? Bedenkt man, wie penetrant einige Missionare vorgegangen sind beziehungsweise, dass das Christentum in den meisten Fällen ebenfalls gewaltsam durchgesetzt wurde. Darum soll es hier jedoch nicht gehen. Denn auch Klöster und andere heilige Stätten bekommen ihr Wikinger-Fett weg. Da der Zweck bekanntlich die Mittel heiligt, wird nun Feuer mit Feuer bekämpft – oder in unserem Fall mit der Axt. Auftritt Eivor!

Noch mehr Mythologie gefällig?

Stets geprägt von der vielfach erwähnten Mythologie, finden wir uns inmitten der Prüfungen der Morrigan, treffen auf den unheimlichen Riesen Balor oder erforschen Hügelgräber vergangener Tage.

Nicht zu vergessen: Die fantastische Musik!
Erneut steuert Wardrunas Einar Selvik den Soundtrack zum Spiel bei. Diesmal erhält er Unterstützung von Julie Fowlis, deren Stimme schlichtweg bezaubernd ist. Ohne übertreiben zu wollen – ein wahrer Hochgenuss! Natürlich werden diese wundervollen Klänge nicht einfach so eingespielt, sondern formvollendet von der Druidin Ciara verkörpert. Druidin? Wie jetzt? Die klampft doch nur. – Nein. Druiden hatten mannigfaltige Aufgaben inne. Aber das könnt ihr gerne hier ausführlicher nachlesen.

Sonst noch was?

Zorn der Druiden_Rudi2 (c) woods of voices

Das Gameplay selbst ist klar. Schließlich befinden wir uns nach wie vor in Assassins Creed Valhalla (Anzeige). Die Geschichte in Irland wiederum ist komplett losgelöst von der Hauptstory in England und Norwegen. Was Level, Ausrüstung, Waffen etc. angeht, knüpfen wir nahtlos an alles Bisherige an – wäre ja auch blöd, wenn nicht.

Klarer Pluspunkt: Gegen Ende der Hauptstory haben wir uns entschieden, das Pferd gegen ein Rentier zu tauschen. Wenn man schon mal die Möglichkeit hat!
Und da, schau einer her! Unser Rudi (Ja, wir haben unserem gehörnten Gefährten einen Namen gegeben! Das hat er sich auch verdient!) ist mit uns gereist. Das hat man in Irland sicher noch nicht so häufig gesehen: eine hochgewachsene Wikingerin, die auf einem Rentier vorbei galoppiert.

Alternativ bekommt man auch die Möglichkeit, sich auf dem Rücken eines mächtigen Luchses über die weiten Flure Irlands zu bewegen – ebenfalls ein famoses Bild. Und wir bekommen einen Irischen Wolfshund zur Seite gestellt – sofern man diesen als Spezialfähigkeit ausrüstet natürlich.

Einen dicken Minuspunkt gibt es aber auch: Selten gab es ein Spiel, das so viele Lags aufweist. Da will man gerade gemütlich über eine Blumenwiese spazieren oder jemanden sanft den Kopf von den Schultern trennen – friert das Bild ein! Ubisoft sollte ab sofort eigens dafür Nachsitzen verordnen.
Nun ist das nicht so schlimm, wie ein Komplettabsturz, aber es nervt gehörig – besonders wenn es aller paar Minuten passiert.

Zorn der Druiden_Rudi (c) woods of voices

Fazit:

Zorn der Druiden ist nicht einfach mal in einer Stunde durchgespielt. Nimmt man wirklich alles mit, sind nochmals gut 20 Stunden mehr Spielzeit drin. Die Hauptstory ist hübsch konzentriert, so dass man keine parallel laufenden Handlungsstränge zu bewirtschaften hat. Es lohnt sich aber in jedem Fall, den – ebenfalls überschaubaren – Nebenquests Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen.
Story und Atmosphäre machen das zuweilen holprige Bild, meines Erachtens, wieder wett. Es ist einfach zu schön, um sich zu ärgern.
Glückliche Besitzer eines Season Passes, wie wir, dürfen sich natürlich ohne Aufpreis an sämtlichen Erweiterungen erfreuen. Wem dies nicht vergönnt ist, dennoch die volle Dröhnung „Nordic meets Celtic“ erleben will, kann das DLC für 24,99 € im Ubisoft Store (Anzeige) käuflich erwerben. Es lohnt sich in jeglicher Hinsicht!

Bewertung:

Bewertung 5 von 5 (c) woods of voices

 

 

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