Assassin´s Creed Valhalla – Die Belagerung von Paris

Nicht minder erwartungsvoll als bei Zorn der Druiden, fieberten wir dem zweiten DLC Die Belagerung von Paris entgegen, welches uns nach Frankreich führt. Am 12. August war es nun endlich soweit und nichts sollte unsere Eivor aufhalten. Keine Engländer und schon gar nicht der verrückte König. Aber dazu später mehr.
Eins vorweg: Angekündigt als “die größte Schlacht der erfolgreichen Serie” blicken wir etwas enttäuscht zurück: Auf unseren kleinen Exkurs ins Frankreich im Jahr 885.

Anmerkung: Aus Zeitgründen spielten wir hauptsächlich die Hauptstory des DLC´s und ließen kleinere Nebenmissionen und Schatzsuchen zunächst außen vor.

Besucher aus dem Frankenreich

Unser Wikingerdorf Hræfnathorp bekommt erneut landsmännischen Besuch. Diesmal sind es Tora und Piers, die sich in Frankreich angesiedelt haben und sich nun starken Problemen ausgesetzt sehen. Bei den englischen Jarls (Wikinger-Anführer) hoffen sie auf Unterstützung im Kampf gegen den verrückten König Charles (Karl III.). Die Vermutung liegt nahe, dass nach der Vernichtung der französischen Wikinger auch ihr eigener Clan im Visier der Frankenmänner stehen könnte. Somit willigt Eivor ein, den Fremden zu helfen und zieht mit ihnen nach Frankreich.
Dort angekommen trifft sie auf Sigfred, der besessen vom Hass auf König Charles und die Franzosen und ist. Nicht weiter verwunderlich, da sein Bruder kaltblütig von diesen niedergemetzelt wurde. Während Sigfred nichts anderes als den Tod der Franken will, sucht Eivor das Gespräch, um eine friedliche Lösung zu erzielen und weitere sinnlose Tode zu umgehen. Dabei gerät sie selbstredend immer wieder erneut mit Sigfred aneinander.

Historie zum miterleben

Eivor und Richardis (c) woods of voices
Eivor und Richardis

Wie von AC gewohnt, treffen wir auch in Frankreich auf bekannte historische Charaktere. Neben König Karl III. (Charles), begegnen wir zudem seiner Frau Richardis und deren beider Sohn Bernhard. Während des Spielverlaufs machen wir obendrein Bekanntschaft mit Graf Odo (König des Westfränkischen Reichs von 888 bis 898), der gemeinsam mit Bischof Gauzlin die Verteidigung der Stadt organisierte.
Die übrigen Charaktere rund um Wikinger*in Eivor sind erneut alle fiktional, jedoch nicht weniger spannend.

Die große Schlacht… Ja, wo isse denn?!

Was haben wir für Kriege geführt, heroische Schlachten geschlagen und machtbesessene Herrscher gemeuchelt. Seit dem Erscheinen des ersten Titels (Assassin´s Creed) im November 2007, hinterließen wir blutige Spuren, gezeugt vor allem aus einem: Rache. Angekündigt als “größte Schlacht der Serie”, waren wir voller Erwartungen.
Und dann… ganz plötzlich war es vorbei. Die Dialoge und fortlaufende Handlung ließen es bereits vermuten. Dennoch waren wir sehr überrascht, als aus dem Nichts heraus die Story beendet war. Höchst verwirrt und mit fragenden Gesichtern konnten wir nicht so recht in Worte fassen, was soeben passiert war – oder eben nicht! Wo war denn nun die große Schlacht? Da haben wir schon weitaus größeres erlebt. Ein wenig enttäuscht reisen wir zurück in unser Dorf nach England und wissen nicht so recht, ob wir lachen oder weinen sollen.

Was gibt es Neues?

Eine bereits bekannte Spielmethode kehrt zurück: Der Infiltrationsmodus aus AC Unity (spielte ebenso in Frankreich – Zufall?). Anstatt wie ein Berserker durch die Gegner zu stürmen, können wir mit Personen interagieren und Hinweise auf alternative Attentatsmöglichkeiten sammeln. Dies gibt dem Spieler mehr Individualität. Schleichend mit der versteckten Klinge im Anschlag oder stilecht mit Lagerthas legendärer Axt ab durch die Mitte. Mittel und Wege sind relativ offen. Am Ende zählt nur eins: Ein erfolgreiches Attentat!

Katakomben (c) woods of voices

Natürlich gilt es auch in Frankreich wieder verfluchte Orte, Schatzkarten und Artefakte zu finden. Letztere befinden sich mitunter in den Katakomben, tief unter der Stadt. Ein Herankommen scheint im ersten Moment recht simpel. Doch die Rechnung haben wir wohl ohne die Ratten gemacht! Dieses Feature hätte man gerne weglassen können! Verständlich, dass man es dem Spieler nicht allzu leicht machen will und ja, was wäre Paris ohne seine Ratten… die gab es immerhin auch schon in AC Unity. Aber wenn ich zum x-ten Mal in den feuchten Katakomben neu synchronisiere weil mich die Ratten zu sehr angeknabbert haben, reißt auch mein doch recht langer Geduldsfaden und lässt mich zumindest in Gedanken kurz den Controller gegen die nächste Wand werfen. Unnötig!

Und da wären noch die Rebellenmissionen. Ein nettes Gimmick, was mich an die Flussraubzüge erinnert. Nicht bahnbrechend und schnell ermüdend, aber Hey! Es ist da und kann nach der Story bis zum erbrechen fortgesetzt werden. Im Ernst: Wer hält das aus? Aber gut, es ist ein Angebot. Und wie verhält es sich mit Angeboten? Sie sind da. Ob man sie wahrnimmt, liegt allein im Ermessen eines jeden Einzelnen.

Fazit:

Mit Die Belagerung von Paris ist Ubisoft ein weiteres unterhaltsames DLC zum Hauptspiel Valhalla gelungen, welches durchaus seine Reize hat. Kleinere Abstriche, wie die große Schlacht und die lästigen Ratten werden nicht zuletzt durch die gewohnt herausragende Landschaft wett gemacht.

Wehmütig blicken wir zurück auf über 225 Spielstunden. Es war eine großartige Reise in die Wikingerzeit mit spannenden Missionen, rührenden Schicksalen und atemberaubenden Landschaften. Für zukünftige AC-Teile wünschen wir uns lediglich wieder mehr Bezug zu den Assassinen.
Wir sind gespannt auf die nächsten Abenteuer. Denn eins ist gewiss: “Wir arbeiten im Dunkel um dem Licht zu dienen, wir sind Assassinen!” – “Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.”

Bewertung:

Bewertung 4 von 5 (c) woods of voices

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