Live: Mittelalterlicher Jahrmarkt in Bleiberg

Bleiberg Titelbild (c) woods of voices

Veranstaltungen sind nach wie vor rar gesät. Umso schöner ist es doch, wenn wir nach langer Zeit endlich mal wieder die Möglichkeit bekommen, in der Zeit zurückzureisen. So geschehen am letzten Augustwochenende, als wir die Mittelalterliche Bergstadt Bleiberg e.V. bei ihrem 19. Jahrmarkt besuchen.

Lockruf

Unser persönliches Sahnehäubchen: Katja Moslehner sorgt gemeinsam mit Shir-Ran Yinon und William van Rapalje für die musikalische Untermalung.
Doch von vorn: Auch wenn eben genannter Fakt den Ausschlag für unseren Besuch in das mittelalterliche Bergstädtchen gegeben hat, so waren wir auch neugierig, was die übrigen Künstler und die Atmosphäre vor Ort angeht. Mich Geschichts-Nerd lockt zudem die Historie der Siedlung. Also nichts wie rein in die fast eingestaubte Gewandung und Kurs auf’s sächsische Frankenberg (dort befindet sich Bleiberg).

Salve, Bleiberg!

Dort angekommen, beginnt zunächst die recht abenteuerliche Suche nach einem Parkplatz. Diese sind nämlich wenig bis gar nicht vorhanden – schwierig, wenn viele Besucher mit ihrer motorisierten Kutsche anreisen. Sei’s drum. Waghalsig wie wir sind, finden wir ein Plätzchen direkt am Hang. Keine Angst, niemand wurde verletzt!

Am Einlass werden wir äußerst freundlich empfangen und können bereits einen vagen Blick auf das authentische Dörfchen werfen. Das macht das Pakplatz-Dilemma schon wieder wett. Zudem sind die Eintrittspreise wirklich erschwinglich und fair. Mandy (gewandet) löhnt 4 Taler, ich (naja… semi-gewandet) zahle freiwillig den vollen Preis von 6 Talern. Schließlich muss der Verein auch sehen, wo er bleibt. Obendrein wird uns noch ein freundlicher Hinweis mit auf den Weg gegeben: Wir mögen doch bitte langsam laufen und nicht etwa euphorisch zur Schänke rennen. Zur Erklärung: Tagelanger Regen, unbefestigte Wege und der Hang ist recht steil – ergo Rutschgefahr!

Mit dem Gang durch die Pforte, wird man umgehend in eine andere Zeit katapultiert. Schmied, Färberei, Taverne, Badehaus, Pranger… alles, was damals so von Nöten war, ist vorhanden.

Gaukelein, Spielerein und Leckerein

Also nichts wie rein ins bunte Treiben. Die historische Siedlung ist nicht allzu groß, daher recht übersichtlich und so ist der erste Rundgang schnell gemacht. Auf dem Weg zu den Erfrischungen treffen wir bereits auf Katja, die uns überaus herzlich begrüßt und sogleich mit Shir-Ran und William bekannt macht. Dann trennen sich unsere Wege für einen Moment – schließlich muss zunächst für das leibliche Wohl gesorgt werden – bis wir uns an einem Tisch vor der Bühne erneut treffen. Unterdessen ertönen Sackpfeife und Trommel, denn Duo Obscurum spielen auf. Die beiden Herren sind nicht nur musikalisch, sondern auch unfassbar witzig und sympathisch. Ein Fest für die Ohren und ein spitzen Training für die Lachmuskeln.

Während wir an unserem Tisch interessante Gespräche führen, dem Bühnenprogramm lauschen und Katja für uns die Werbetrommel rührt, wird am Nachbartisch offenbar ein Spiel aufgebaut. Das macht uns natürlich neugierig. Schnell kommen wir auch hier ins Gespräch und erfahren, dass es sich um ein selbst entworfenes Kartenspiel von Benjamin Beck und Mario Stäger handelt. Doch nicht nur das! Bei Abenteurer – Die Begegnung kann man selbst Teil des Spiels werden. Wie genau das funktioniert, erfahrt ihr in einem späteren Beitrag. Wir konnten nicht widerstehen (genau genommen Mandy) und so wird das Spiel demnächst mit dem eigenen Kartendeck auf Herz und Nieren geprüft. Ihr dürft also gespannt sein.

Duo Obscurum (c) woods of voices
Duo Obscurum
Abenteurer (c) woods of voices
Abenteurer - Die Begegnung

Als Katja und Co. sich auf ihren nächsten Auftritt vorbereiten, verleiben wir uns ein sehr schmackhaftes (und für den Preis von 5 Talern ungewohnt großes und fluffiges) Knobi-Brot ein und versuchen weiter durch das Regelwerk der Abenteurer zu steigen. Auf und vor der Bühne sorgt inzwischen Zipano für mächtig Unterhaltung. Ein Gauklerspaß für Groß und Klein.

Wir drehen noch eine letzte Runde und bemerken, dass gerade eine Lesung stattfindet. Unsere Aufmerksamkeit ist erregt, schließlich handelt es sich hierbei um Fantasy-Bücher. Da die Nebula Romane (Anzeige) von Rupert N. Zynobel äußerst vielversprechend klingen, packen wir uns wenigstens jeder ein Lesezeichen ein – quasi als Erinnerung – und ziehen wieder von dannen. Schließlich haben wir gleich noch einen Termin.
Am Rande sei erwähnt, dass auch hierzu noch ein einzelner Beitrag kommen wird. Stay tuned!

Le grand final

Zur sechzehnten Stunde ist es dann soweit: Katja Moslehner, Shir-Ran Yinon und William van Rapalje starten ihr musikalisches Programm. Neben drei Liedern von Katjas Album Am Weltenrand (Anzeige), werden viele weitere traditionsreiche Lieder zum Besten gegeben. Mein persönliches Highlight hierbei: „Star of the County Down“… das lässt mein Irish-Folk-Herz höher schlagen! Zwischendurch wird noch Met auf der Bühne serviert, wobei sich der gute Bombastus von Duo Obscrurum einen kleinen Ulk nicht verkneifen kann.

Da alles Schöne irgendwann ein Ende hat, ist auch dieser Auftritt nach einer halben Stunde leider vorbei. Wir gehen jedoch nicht, ohne noch ein paar Fan-Girl-Momente auszuleben. Also flugs ein signiertes Album von Katja besorgen, Erinnerungfotos schießen und ein wenig mit den neuen Bekanntschaften plaudern.
Etwas wehmütig verabschieden wir uns schließlich von Bleiberg, den herzlichen Menschen hier, sowie all den großartigen Künstlerinnen und Künstlern.

Mein Fazit:

Endlich hatten wir etwas Zeit, vis-à-vis mit Katja zu plaudern und ihr bei der Gelegenheit gleich noch ein Mitbringsel zu überreichen. Unser “keltisches Kaffe-Date” steht trotzdem noch irgendwann an, liebe Katja! 😉
Endlich durfte ich Shir-Ran Yinon mal persönlich kennenlernen, nachdem ich bei gefühlt hundert Gelegenheiten schon über sie geschrieben habe – als letztes übrigens in unserem Suidakra-Beitrag. Eine begnadete Violinistin und eine zauberhafte Person. Hoffentlich auf ganz bald! 🙂
Und dann noch William van Rapalje. Ein überaus sympathischer und herzlicher Mensch, mit einem charmanten niederländischen Akzent und einer Stimmfarbe, die einen regelrecht umarmt. Wir sehen uns spätestens beim nächsten Zomerfolk Festival!
Zudem war es uns eine große Freude, auf die entzückenden Herren von Duo Obscurum zu treffen. Ihr seid spitzenmäßig! Ebenso wie Benny und seine Abenteurer – das war sicher nicht unsere letzte Begegnung. 😉

Letztlich steht eins für uns fest: Wir kommen ganz sicher wieder nach Bleiberg!

Fan-Foddo (c) woods of voices

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