Herbst, Halloween und Hokuspokus

Herbst, Halloween und Hokuspokus

Herbstnebel (c) woods of voices

Und so beginnt sie, die sogenannte dunkle Jahreszeit. Gleichzeitig strotzend vor kraftvoll leuchtenden Farben und wohlig schaurigem Frühnebel. Zudem der behagliche Duft nach frischem Laub und Morgentau, der in den wenigen Sonnenstrahlen glitzert – einfach magisch!

Es ist außerdem die Zeit des Übergangs: Überflüssiges wird abgeworfen und das Ursprüngliche, ja oft Wesentliche kommt zum Vorschein. Es ist nicht nur der Wechsel der Jahreszeiten, auch mit uns macht diese zwielichtige Zeit etwas. Einerseits hat der Herbst eine beruhigende oder gar befreiende Wirkung, andererseits auch etwas unheimliches, das beschleichende Gefühl nicht allein zu sein.
Im alten Glauben war es die Zeit, in der die Grenzen zwischen der “Anderswelt” und der unsrigen verschwimmen. Die Tore zwischen beiden Welten stehen weit offen, wodurch eine Kommunikation mit den Ahnen, Geistern und anderen Wesen möglich ist. Ebendies wird an Halloween und Samhain gefeiert.

Samhain

!Achtung Besserwisser! Irrtümlich meist ‘Samhain’ oder aber ‘Samhein’ ausgesprochen, heißt es richtig: ‘saun’ (Neuirisch) oder ‘sa(u)vin’ (Altirisch) und bedeutet so viel wie “Sommer-Ende“.

Samhain ist eines der ältesten, dokumentierten Feste der Menscheit und wird vom 31. Oktober bis 2. November zelebriert. Es galt als das Fest der Ahnen und markierte im keltischen Kalender den Winteranfang und das neue Jahr. In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November war es den Toten gestattet zurückzukehren, ebenso wie den Lebenden die Anderswelt zu betreten. Hierbei wurde jedoch keineswegs getrauert – es wurde festlich gespeist, ausgelassen gefeiert und Freudenfeuer entzündet. Zudem galt das Aufstellen der Lichter ursprünglich als Wegweiser für die Seelen der Verstorbenen.

Halloween

Erst Jahrhunderte später, lange nach der Zeit der Christianisierung entstanden neuere Bräuche, wie sie heute noch an Halloween begangen werden. Der Name selbst ist schlichtweg eine Zusammenführung aus “All Hallows Eve“, also dem Abend vor Allerheiligen.

Aus Angst vor wütenden oder schlichtweg bösen Geistern verkleidete man sich, um diese in die Irre zu führen. Ähnlich verhält es sich mit dem ausgehöhlten und beleuchteten Kürbis, im englischen Jack O’Lantern (siehe unten) genannt. Diese Tradtionen wurden von irischen Einwanderern in den USA weiter gepflegt und verbreitet. Zum “Süßes oder Saures“-Brauch wird häufig spekuliert, dass dies die Geister beschwichtigen soll. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass weniger gut situierte Menschen im 17./18. Jahrhundert von Haus zu Haus gegangen sind und Gedichte gegen Nahrung getauscht haben. Haben die Hausherren ihnen nichts gegeben, drohte man mit großem Unheil. Über die Jahre wurden diese Bräuche modernisiert und inzwischen im großen Stil kommerzialisiert.

Nichtsdestotrotz liebe ich diese Zeit und zelebriere Halloween, Samhain und den Herbst jedes Jahr mit großer Freude.

Heidi die Hexe (c) woods of voices

Jack O’Lantern

Die Legende von Jack O’Lantern erzählt von einem irischen Schmied, einem Drinker und Betrüger. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Er ging einen Pakt mit dem Teufel ein, schaffte es jedoch diesen zu betrügen. So musste der Teufel ihm versprechen, seine Seele nicht zu holen, wenn seine Zeit gekommen sei. Als Jack schließlich starb, ward ihm der Zugang zum Himmel verwehrt – er hatte ja nie etwas gutes getan. In die Hölle konnte er jedoch auch nicht, der Teufel hielt sich schließlich an sein Wort. Also war Jack dazu verdammt, in alle Ewigkeit durch die kalte Finsternis zu wandeln.

Aus Mitleid gab der Teufel ihm schließlich ein Stück glühende Kohle. Diese steckte Jack in eine ausgehöhlte Rübe, welche er sich als Wegzehrung mitnahm. Seither wandelt seine Seele am Abend vor Allerheiligen durch die Dunkelheit. Aus dieser Legende geht der Glaube hervor, dass ein brennendes Stück Kohle oder eine Kerze in einer Rübe bzw. einem Kürbis den Teufel und böse Geister fernhalten soll.

Meine Empfehlungen

Für Kinder und Junggebliebene:

Für Fantasy-Liebhaber:

  • Sleepy Hollow (Film, 1999) – Tim Burton hat’s einfach drauf! Zusammen mit Johnny Depp ein unschlagbares Team. Siehe auch: Edward mit den Scherenhänden, Sweeny Todd und vielen mehr.
  • Sleepy Hollow (Serie, 2013 – 2017, 4 Staffeln) – Die Geschichte um Ichabod Crane und den kopflosen Reiter in die Neuzeit versetzt. Nicht minder kurios im Vergleich zum Burton-Film, mitunter jedoch noch spannender und mit ebenso lustigen Momenten.
  • The Chilling Adventures Of Sabrina (seit 2018 – 2020, 4 Staffeln) – die etwas erwachsenere und definitiv düstere Version der 90er Kultserie Sabrina – Total Verhext!

Für die Hartgesottenen:

  • Silent Hill (2006), Silent Hill Revelation (2012) – Filme, wie Spiele ein Muss für Psycho-Horror-Fans!
  • American Horror Story (seit 2011, 9 Staffeln) – Okay, nicht jede Staffel ist gleich gut oder gar gruselig. Abgedreht psychotisch ist es allemal und die meisten Staffeln lohnen sich wirklich.
  • Salem (2014 – 2017, 3 Staffeln) – düster, gestört und blutig. Kein Wunder, dass Marylin Manson hier für den Titelsong zuständig war und sogar eine Gastrolle hatte.

Weitere Empfehlungen gibt es hier.

Für Leseratten gibt es natürlich auch ein paar Vorschläge.

  • Cody McFadyen: Smoky Barret-Reihe. Unfassbar fesselnder Thriller in 5 Büchern. Alle erhältlich bei Amazon (Anzeige).
  • A.K. Benedict: Die Seelen von London (Anzeige). Spannender Dedektiv-Roman mit gehörigem Gruselfaktor.
  • Lisa Jackson: Jedes einzelne Buch dieser Autorin ist lesenswert. Packende Thriller, bei denen man starke Nerven braucht. Das Komplettwerk gibt es hier (Anzeige).
  • Sabine Osman: Herbststurm – eine Samhain-Geschichte. Erstes Buch einer vierteiligen, wundervoll erzählten Fantasy-Reihe. Leider nur als Kindle-Ausgabe (Anzeige) verfügbar, aber defintiv lesenswert.

Klassiker, mit denen man nie etwas falsch machen kann, sind außerdem:

  • Edgar Allen Poe: Der Rabe oder Das verräterische Herz und noch viele weitere gibt es als Kindle-Ausgabe (Anzeige).
  • H.P. Lovecraft: Berge des Wahnsinns und viele andere spannende Geschichten gibt es hier (Anzeige).
  • Natürlich dürfen Die Gruselklassiker der Weltliteratur (Anzeige) nicht fehlen.

Zu einer richtigen Halloween-Party oder einem Samhain-Happening gehört auch stimmungsvolle Musik.

Vorschlag:

Rezepte

Spinnennetzkuchen

Inspiriert vom Samhainkuchen aus dem ELFENKRAFT-KOCHBUCH (Anzeige) von Jeanne Ruland, Sabrina Dengel, Diana Holzschuster (2008)

Samhainkuchen (c) Elfenkraft-Kochbuch
(c) ELFENKRAFT-KOCHBUCH von Jeanne Ruland, Sabrina Dengel, Diana Holzschuster (2008)
Teig:

5 Eier – 125 ml Öl – 125 ml Wasser – 250 g Mehl – 250 g Rohrzucker – 1 Pk. Backpulver – Zesten einer Zitrone – 2 EL Kakao – 1 EL Vanillezucker – 1 Prise Salz

 Schokoglasur:

3 Rippen Zartbitterkuvertüre – 50 g Butter – 60 ml Sahne

 Helle Glasur:

1 EL Zitronensaft – 1 EL Wasser – Puderzucker

Zubereitung:

Eier trennen und Eiklar mit 1 Prise Salz steif schlagen. Eigelb, Wasser und Zucker schaumig rühren. Öl langsam unterrühren. Mehl und Backpulver dazugeben und unterrühren. Eischnee vorsichtig unterheben. Teig in 2 Schüsseln aufteilen. In eine Hälfte den Kakao dazugeben, in die andere Hälfte die Zitronenschale. Springform (ca. 26 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen oder einfetten. Mit einer Suppenkelle abwechselnd hellen und dunkeln Teig in die Form geben (immer auf die gleiche Stelle), bis der Teig aufgebraucht ist. Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C ca 40 – 45 Minuten bachen.

Schokoglasur:

In einem Topf etwas Wasser zum Kochen bringen. In einer hitzebeständigen Schüssel Kuvertüre und Butter schmelzen. Sahne dazugeben und glattrühren. Abgekühlten Kuchen komplett damit überziehen und etwas abkühlen lassen.

Helle Glasur:

Zitronensaft und Wasser mit so viel Puderzucker verrühren, bis eine dickflüssige Masse entsteht. Die Glasur spiralförmig auf dem Kuchen verteilen. Mit einem Holzstäbchen (Zahnstocher) Linien von innen nach außen ziehen.

Tipp:

Für den Extra-Gruselfaktor können auch Baisergeister auf den Kuchen gesetzt werden. Dafür einfach Eiweiß von 2 Eiern mit 100 g Puderzucker und 1 Prise Salz steif schlagen, bis eine glänzende Masse entsteht. Mit einem Spritzbeutel  (Lochtülle 13 mm) 12 gleichgroße Tuffs/Tropfen (wie kleine Berge) auf ein Blech mit Backpapier spritzen. Im vorgeheizten Backofen bei 100 °C ca. 1 – 1,5 Stunden trocken lassen. Dann nochmal eine weitere Stunde im ausgeschalteten Ofen – dabei die Ofentür einen Spalt offen lassen. Abgekühlt können die Geistertupfen dann mit geschmolzener Kuvertüre oder Zuckerschrift noch Gesichter erhalten.

Kürbis- / Hexenköpfe – Cakepops

Inspiriert aus dem HEXENBACKBUCH (Anzeige) , OTUS Verlag 2012

Kürbisköpfe (c) Hexenbackbuch
(c) twinbooks aus dem HEXENBACKBUCH, OTUS Verlag 2012
Zauberer Cakepops (c) Hexenbackbuch
(c) twinbooks aus dem HEXENBACKBUCH, OTUS Verlag 2012
Tipp:

Bevor es losgeht, eine Styroporplatte und ausreichend Holz- oder Eisstäbchen bereitlegen.

Grundrezept Rührkuchen:

250 g Margarine – 275 g Zucker – 1 Pk. Vanillezucker – 4 Eier – 1 Prise Salz – 125 ml Milch – 500 g Mehl – 1 Pk. Backpulver

Für die Kürbisköpfe:

Orangefarbene Schoko-Glasurlinsen (alternativ weiße Kuvertüre mit Lebensmittelfarbe mischen) – Marzipanrohmasse – grüne Lebensmittelfarbe – braune Zuckerschrift

Für die Hexenköpfe:

Rosafarbene Glasurlinsen (alternativ weiße Kuvertüre und rote Lebensmittelfarbe) – Marzipanrohmasse – blaue, rote und grüne Lebensmittelfarbe – Glitzerzucker – rote und grüne Fruchtgummi-Spaghetti – gelbe und braune Zuckerschrift

Zubereitung:

Backofen auf 180 °C vorheizen. Weiche Margarine, Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Eier nacheinander unterrühren. Salz und Milch dazugeben. Mehl und Backpulver unterrühren. Teigmasse in eine gefettete Springform geben und 30 – 35 Minuten backen.

Zubereitung Kürbis- und Hexenköpfe:

Aus dem abgekühlten Rührteig ca. 3 cm große Kugeln formen, auf Stäbchen spießen und für 15 Minuten in den Gefrierschrank legen. Glasurlinsen/Kuvertüre (einfärben) im Wasserbad schmelzen und die Teigkugeln darin eintauchen; unter Drehen abtropfen lassen. Auf eine Styroporplatte aufgespießt alles zum auskühlen ca. 30 Minuten in den Kühlschrank geben. Marzipanrohmasse mit grüner Farbe einfärben, Kürbisstiele formen und an die Kürbisse anbringen. Danach mit der braunen Zuckerschrift Gesichter aufmalen.

Absinth Alligator

Inspiriert von der TEUFELSKÜCHE (Anzeige); OTUS Verlag 2011

Zutaten:

Eiswürfel – 2 cl Absinth – 2 cl Blue Curaçao – 6 cl Maracujasaft – 6 cl Orangensaft – 1 Orangenscheibe zum Garnieren

Zubereitung:

5 – 6 Eiswürfel in einen Shaker geben. Alle anderen Zutaten hinzufügen und schütteln. 3 – 4 Eiswürfel in ein Longdrinkglas geben und den Drink durch ein Sieb dazugießen. Orangenscheibe auf einen Cocktailspieß stecken und über das Glas legen. Sláinte!