Film- und Serienempfehlungen: Oktober 2020

Film- und Serienempfehlungen Oktober (c) woods of voices

Im Folgenden findet ihr einige Empfehlungen zu Neuerscheinungen im Oktober bei Netflix und Co. – natürlich passend zum Thema Halloween. Aber auch ältere Filme und Serien werden noch einmal mit aufgegriffen, wenn sie als passend erachtet werden. Wieso? 1. Weil ich süchtig bin. 2. Weil ich meine dadurch erworbenen Kenntnisse niemandem vorenthalten möchte.

Netflix

Hubie Halloween

Eine klassische Komödie von und mit Adam Sandler: In seiner Heimatstadt Salem, Massachusetts (bekannt durch die Hexenprozesse 1692, inzwischen legendär für seine Halloween-Feierlichkeiten) ist Hubie Dubois für die meisten Menschen dort nur eine Witzfigur. Und das, obwohl er sich stets um seine Gemeinde kümmert und besonders an Halloween um das Wohl seiner Mitmenschen besorgt ist.

Oberflächlich betrachtet ist der Humor zuweilen etwas flach. Hat man jedoch Filme wie Kindsköpfe oder Leg dich nicht mit Zohan an gesehen, kennt man dies bereits. Hinter dem humoristischen Schleier verbirgt sich aber auch stets eine tiefgreifendere Botschaft. Im Fall von Hubie Halloween sind es gleich mehrere. Erstens: Man sollte einen Menschen weder nach seinem Äußeren, noch nach seinem Intellekt beurteilen, sondern nach dem Charakter und dem Herzen. Zweitens: Mobbing ist nicht okay – niemals! Und drittens: Die vermeindlichen Verlierer werden am Ende die Gewinner sein.

Obendrein hat Adam Sandler erneut befreundete Schauspielkollegen -und kolleginnen um sich geschaart. Neben Kevin James, Rob Schneider, Steve Buscemi, Ben Stiller, Tim Meadows, Maya Rudolph und seiner Ehefrau Jackie Sandler, die bereits häufiger an Sandlers Seite spielten, sind diesmal auch Ray Liotta (u.a. Good Fellas), Basketball-Star Shaquille O’Neal, Noah Schnapp (Will Byers in Stranger Things) und June Squibb (u.a. Sheldons Oma in The Big Bang Theory) mit von der Partie. Reinschauen lohnt sich also, denn Hubie Halloween hält definitiv einige Lacher bereit, hat aber auch den ein oder anderen ergreifenden Moment.

A Babysitter’s Guide To Monster Hunting

Definitiv ein Film für Kinder und Jugendliche! Kelly Ferguson, gespielt von Tamara Smart (bekannt aus der ebenfalls sehr empfehlenswerten Kinder-Serie Eine lausige Hexe), wird als Kind von Albträumen und Monstern geplagt. Jahre später will sie sich als Babysitterin ein paar Dollar dazuverdienen, ahnt jedoch nicht, dass ihr Schützling die selben schaurigen Probleme hat, wie sie als Kind. Dieser wird schließlich von den Monstern entführt und für Kelly beginnt eine abenteuerliche Rettungsmission, bei der sie auf den geheimen Orden der Babysitter trifft. Mit dabei ist auch Tom Felton (Draco Malfoy in den Harry Potter-Filmen) als Butzemann. A Babysitter’s Guide To Monster Hunting ist dramaturgisch recht anspruchslos, aber unterhaltsam. Für Kinder allemal eine Empfehlung.

Spuk in Bly Manor

Nach Spuk in Hill House die zweite Staffel der Spuk-Kollektion. Beide Staffeln sind fesselnde und raffiniert erzählte Geistergeschichten. Während es in der Hill House-Geschichte um eine zerrüttete Familie geht, deren Leben und Ursprung all ihrer Probleme in Rückblenden erzählt wird, findet der Spuk in Bly Manor fast ausschließlich in der Vergangenheit statt.

Hierbei geht es um ein Au-Pair, das sich um die Nichte und den Neffen des Hausherren kümmern soll. Schnell wird sie sich der Präsenz von Geistern bewusst und dass die verwaisten Geschwister eine besondere Bindung zu ihnen haben. Eines Tages eskaliert die Situation und die Grenze zwischen Traumwelt und Realität verschwimmt zusehens. Achtung, hier ist zuweilen Konzentration gefragt!

Obwohl inhaltlich völlig losgelöst voneinander, fallen dem aufmerksamen Beobachter dennoch einige Parallelen beider Staffeln auf. So ist beispielsweise der Begriff “Für-immer-Haus” ein zentrales Element in Bly Manor und Hill House. Ebenso treten einige Akteure in beiden Teilen auf. Neben Henry Thomas, Victoria Pedretti und Oliver Jackson-Cohen, ist auch Carla Gugino (bekannt aus zahlreichen Filmen und Serien, sowie weibliche Hauptdarstellerin in Bon Jovi’s Always) in unterschiedlichen Rollen zu sehen. Auch Kate Siegel war sowohl vor, als auch hinter der Kamera in beiden Staffeln tätig.

Wer etwas für gut erzählte Geistergeschichten übrig hat, sollte hier defintiv reinschauen!

Noch mehr Anspieltipps gefällig?
  • Rings: Sequel und dritter Teil der “Ring”-Reihe, dessen Handlung 13 Jahre nach den letzten Ereignissen abspielt. Selbstverständlich steht das verhängnissvolle Video mit Samara, dem Mädchen aus dem Brunnen, erneut im Mittelpunkt. Zum Cast gehören bekannte Gesichter wie Johnny Galecki (u.a. Big Bang Theory, Roseanne), Zach Roerig (Vampire Diaries) und Vincent D’Onofrio (Criminal Intent, Full Metal Jacket oder jüngst: Ratchet).
  • Ratchet: Wer dieses Meisterwerk noch nicht gesehen hat, ist selbst schuld! Inspiriert von Einer flog über’s Kuckucksnest und mitunter ähnlich verstörend wie American Horror Story. Kaum verwunderlich, denn Schöpfer beider Serien ist Ryan Murphy. Dieser hat sogleich noch zwei seiner AHS-Stars im Gepäck, nämlich Sarah Paulson und Finn Wittrock. Ebenfalls zu sehen sind Cynthia Nixon (Sex And The City) und Schauspielgröße Sharon Stone (u.a. Basic Instinct).
  • Unsolved Mysteries: Inzwischen eine legendäre und weltweit bekannte Dokumentarserie, die sich – wie der Name schon sagt – mit myteriösen und mitunter ungeklärten Mordfällen beschäftigt. Das erste Mal erschien die Dokureihe 1987 auf der Bildfläche und hat seit dieser Zeit nichts an Spannung eingebüst. Wer auf reale Fälle steht, ist hier richtig.
  • Dracula: 3-teilige Miniserie, die bereits am 1. Januar 2020 Premiere feierte. Nun wird der ein oder andere sicher sagen: “Das gab’s doch schon hundert mal.” – Ja! Jedoch wird hier die Geschichte des Fürsten der Finsternis aus einer ganz neuen Perspektive erzählt.
  • Penny Dreadful: Zwar nicht neu, aber jede Empfehlung wert! In dieser Serie werden all die Horror-Klassiker um Dracula, Frankenstein, Dorian Gray etc. vereint und auf überragendende Weise wiedergegeben. Mit dabei Eva Green (u.a. Dark Shadows, Die Insel der besonderen Kinder – übrigens auch klare Empfehlungen!) und Josh Hartnett (u.a. Pearl Harbour, Black Hawk Down).
  • Auch nicht neu, in diesem Zuge jedoch gleichermaßen erwähnens- und empfehlenswert: The Frankenstein Chronicles. Eine (leider nur) Miniserie, mit Bezug zu Mary Shelley’s Frankenstein (Anzeige). In der Hauptrolle: Sean Bean, bekannt aus Filmen wie Herr der Ringe, Troja und vielen mehr. Einfach großartig!
  • Conjuring 1+2, Insidious 1+2 (Teil 2 ab 1.11. auf Netflix verfügbar), The Nun uvm.

Amazon Prime Video

Mary Shelley – Die Frau, die Frankenstein erschuf

Apropos Mary Shelley: Wer einen Gruselwälzer wie Frankenstein zustande bringt, hat entweder eine sehr blühende Fantasie oder schockierende Dinge erlebt – vielleicht auch etwas von beidem? Nun ja, ich könnte jetzt ein ausführliches Referat zum Leben und Werk dieser beeindruckenden Frau halten, dann wäre doch aber die ganze Spannung dahin.

Zwar handelt es sich hierbei nicht um einen Horror-Schocker, jedoch sind die Hintergründe zu einer der größten und bekanntesten Gothik Novels vielleicht doch recht interessant für so manche. Zudem wird das Bild der damaligen Zeit und wie sich Frauen aus ihrem viktorianischen Korsett zu befreien versuchen sehr ansprechend interpretiert und dargestellt. Abseits von romantischen Ideen à la Jane Austen, war Mary Shelley eine Wegbereiterin und Vorbild für so viele Frauen. Mit Elle Fanning (u.a. Maleficent) in der Hauptrolle, ein durchaus gelungenes Portrait.

Anmerkung: Leider ist dieser Film nicht gratis in Prime (Anzeige) enthalten!

Amityville Horror: Wie alles begann

Okay, noch ein Biopic. Aber wer die Geschichte hinter dem berühmtesten Gruselhaus der Welt noch nicht kennt, sollte sich diesen Film unbedingt anschauen. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten, deren Hintergründe jedoch stetig angezweifelt werden. Fakt ist jedoch, dass Ronald DeFeo Jr. in der Nacht zum 13. November 1974 seine gesamte Familie (Mutter, Vater und vier Geschwister) im Schlaf erschoss. Die zweifelhaften Hintergründe: Geisterstimmen hätten ihn zu dieser Tat gezwungen. Unklar ist bis heute, ob das dem wahrhaftigen Geisteszustand DeFeo’s entsprach oder ob dessen Anwalt dies erfand, um ein neues Gerichtsverfahren zu erwirken. Eine weitere Theorie ist, dass George Lutz (Hauseigentümer 1975; verließ mit seiner Familie nach 28 Tagen fluchtartig das Haus) dies aus reiner Profitgier erdichtet hat. Dessen Geschichte wurde 1979 erstmalig verfilmt und 2005 von Michael Bay (u.a. Texas Chainsaw Massacre) neu adaptiert.

Wie dem auch sei – Amityville Horror – Wie alles begann (Anzeige) ist eine bizarre Mischung aus einer etwas überspitzt, trashig erzählten Geschichte, die zugleich Momente bereithält, bei denen einem ein Schauer über den Rücken läuft. Gegen Ende wird der biografisch, dokumentarische Charakter mit Originalbildern und kurzen Textsequenzen unterstützt. Wer mit den anderen Filmen und der Geschichte bereits vertraut ist, darf dies gerne als Prequel oder gedankliche Auffrischung betrachten.

Supernatural

Staffel 14 ist seit Ende September bei Prime verfügbar und ist leider die vorletzte Staffel der Serie. Als Hardcore-Fan der ersten Stunde, kann ich dieses Goldstück der Seriengeschichte einfach nur allen empfehlen, die eine Schwäche für übernatürliche und mystische Geschichten aller Art haben.

Die Geschichte beginnt mit den beiden Brüdern Sam (Jared Padalecki) und Dean Winchester (Jensen Ackles), die im Kindesalter ihre Mutter bei einem mysteriösen Brand verloren. Der Vater erzieht die beiden von da an zu Soldaten – Soldaten im Kampf gegen das Übernatürliche. Gemeinsam gehen sie auf die Jagd nach Geistern, Vampiren, Werwölfen, Dämonen und allem, was die Unterwelt sonst noch zu bieten hat. Im Fokus der ersten drei Staffeln steht der “gelbäugige Dämon”, welcher für den Tod der Mutter verantwortlich war. Im weiteren Verlauf der Serie gesellen sich, neben vielen anderen mythischen Gestalten, noch “normale” Engel, Erzengel – selbstverständlich auch der gefallene Luzifer – und sogar Gott in persona hinzu.

Klingt erstmal absurd, aber man muss es gesehen haben. Obwohl die Serie wirklich viele lustige Momente hat und sich manchmal nicht allzu ernst nimmt, sind die Themen gekonnt scharfsinnig und keineswegs lächerlich umgesetzt. Ganz zu schweigen von der Spannung… Supernatural (Anzeige) ist perfekt für einen Serienmarathon, denn es hat schlichtweg ein hohes Suchtpotential. Also, Obacht!

Noch mehr Anspieltipps gefällig?
  • The Exorcist (Anzeige): Serienadaption des Horror-Klassikers von 1973. Zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, da das Thema schon mehrfach durchgekaut und auf die Schippe genommen wurde. Hier wurden sich jedoch wirklich Gedanken gemacht, den Stoff in einem neuen Gewand zu präsentieren, ohne dabei den Fokus zu verlieren oder das Original zu verunklimpfen. Es wird sogar Bezug darauf genommen und geschickt an die Originalverfilmung angeknüpft.
  • Buffy – Im Bann der Dämonen (Anzeige): Wer in den Neunzigern mindestens präpubertär war, kennt die Kultserie um die “Jägerin”. Wer Buffy noch nicht kennt, dem sei es hiermit wärmstens empfohlen. Alle 7 Staffeln sind nämlich bei Prime verfügbar.
  • Für Kinder und Junggebliebene gibt es auch noch 2 Tipps: Das Haus der geheimnisvollen Uhren (Anzeige) (mit Cate Blanchett und Jack Black) und Rebellion der Magier (Anzeige). Beides wundervoll inszinierte Fantasy-Abenteuer mit dem ein oder anderen Gruseleffekt.
  • Für Freunde des “realen” Grusels hat Prime noch Die Geisterakten (Anzeige) oder P.S.I (Anzeige) (Paranormal Signs Investigations) zu bieten. Hier sollte sich jeder selbst ein Bild machen. Ich jedenfalls weiß noch nicht so recht, was ich von P.S.I halten soll. Die Geisterakten wirken defintiv weniger gestellt und etwas lockerer.

Dann bleibt nur noch eins: Viel Spaß vor der Mattscheibe!