„Hier könnte auch ihr Haustier hängen!“ – Tierleid für die Mode

Tierhäute_Titelbild (c) Pixabay

“Ein süßes Hündchen trägst du da an deiner Kapuze!” – Ein Satz, den ich mir nur allzu oft verkneifen muss. Insbesondere dann, wenn der Träger oder die Trägerin selbst mit ihren flauschigen Fellnasen Gassi gehen.
Gerade jetzt, wo die Temperaturen sinken, trifft man wieder vermehrt auf derlei Mode: Fellbommeln und andere Kleidungstücke mit Pelzbesatz oder aus Leder – zum Leidwesen vieler Tiere.

Unvorstellbares Leid

Viele Menschen sind sich anscheinend nicht bewusst, dass es nach wie vor so etwas wie Pelzfarmen gibt. Richtig, Pelzfarmen! Der Name klingt erst einmal nicht sooo schlimm und doch dienen diese Farmen nur einem Zweck: Der Produktion von Fellen. Ohne Rücksicht auf Verluste, werden hier Tiere (Nerze, Füchse, ja sogar Katzen, Hunde, Kaninchen, Hamster…) unter widrigsten Umständen gehalten, auf’s Grausamste gequält und barbarisch abgeschlachtet. Unter Hochdruck wird “Nachschub” produziert. Reichen die Gebährmaschinen dennoch nicht aus, werden eben Streuner von der Straße eingefangen oder Wildtiere gejagt und mit ins Portfolio aufgenommen.

Pelz_Mode (c) Pixabay

Tierhaut für den modischen Auftritt

Ja, die Vorstellung ist grausam und kaum zu ertragen. Vermutlich verschließen deshalb so viele Menschen ihre Augen davor. Und genau da liegt der Fehler! Einige interessiert es schlichtweg nicht, da ihnen jegliche Empathie für Tiere fehlt. Noch viel schlimmer finde ich jedoch diejenigen, die selbst flauschige Familienmitglieder in ihrer Mitte haben und dennoch nur das modische Accessiore sehen. Und warum? Weil die (Mode-)Industrie es so vorgibt. Klar, gibt es Jacken, Schuhe und einiges mehr mit Fellbesätzen in beinahe jedem Bekleidungsgeschäft zu kaufen. Und meist sind derlei Stücke mit “Kunstfell” gelabelt – doch kann man sich da wirklich sicher sein? Glücklicherweise gibt es Organisationen wie Peta, Animal Equality, den Tierschutzbund und noch viele mehr, die genau gegen solche Missstände vorgehen. Dort kann man sich unter anderem darüber informieren, wie man Kunstpelz von einem echten unterscheiden kann.

Aber muss ich mir beispielsweise eine Winterjacke mit großer Fellkapuze kaufen, nur weil es gerade angesagt ist und ach so kuschelig aussieht? “Angebot und Nachfrage” ist hier die Devise. Solange es Menschen gibt, die solche Sachen kaufen, wird auch fleißig nachproduziert.
Noch paradoxer finde ich allerdings Hundemäntel mit Fellbesatz. Hat was von Kannibalismus, oder? Mal ehrlich: Würdet ihr euch Handschuhe oder eine Jacke aus Menschenhaut anziehen? Wahrscheinlich nicht. Ebenso verursacht es bei mir nur Kopfschütteln, wenn ich (mitunter von vermeintlichen Tierliebhabern) höre, dass sie nur Schuhe oder Jacken aus Echtleder tragen – weil die Qualität besser sei. An das Tier, welchem die Haut einst gehörte, wird kein Gedanke verschwendet.

Null Toleranz!

Ich für meinen Teil trage lieber Kleidung, für die kein unschuldiges Tier leiden und sterben musste – weder Pelz, noch Echtleder und so weiter. Wie ich das kontrollieren oder überprüfen will? Ganz einfach, indem ich gar nicht erst zu Kleidung greife, die auch nur im Entferntesten danach aussieht, als könnte irgendetwas daran von einem meiner tierischen Freunde stammen. Es gibt genügend Alternativen!
Jedes Mal, wenn ich einen Mantel mit enormen Fellkragen sehe, habe ich automatisch die grausamen Bilder von den Fellfarmen vor Augen. Das Resultat: Ein Kloß im Hals, bis hin zu unfassbarer Wut auf die Ignoranz, Dummheit und Grausamkeit mancher (oder leider vieler) Menschen. Dafür habe ich einfach kein Verständnis!
Lieber bekäm ich Frostbeulen, als dass ich mir die Ohren mit einem toten Tier wärme. Nein, danke!!!

pelz_jacke (c) Pixabay

Ein Appell!

Bitte verschließt eure Augen nicht länger! Schaut hin und denkt um! Tiere sind nicht weniger wert, als wir und gehören deshalb ebenso respektvoll behandelt!
Vielleicht “hilft” die Vorstellung, dass euer geliebtes Haustier, unter anderen Umständen, Teil einer solchen Pelzfarm hätte sein können.

Noch mehr zum Thema Tierschutz gibt es in unseren Specials. Auch in unserem Blog sprechen wir immer wieder kritische Themen an. Dort findet ihr aber auch leichtere Kost.