Michael „Bully“ Herbig

Michael Bully Herbig

Michael „Bully“ Herbig, Collage

Unsere täglichen Umgangsformen und Verhaltensweisen scheinen banal, jedoch wurde uns vor einiger Zeit erst bewusst, dass etwa 95 Prozent unserer beiläufigen Kommentare aus der Feder von Michael Bully Herbig stammen. Da muss man eben erst zum 1000. Mal Der Schuh des Manitu oder (T)Raumschiff Surprise schauen, um festzustellen, dass wir gefühlt 24/7 mit Bully-Zitaten um uns werfen, ohne es bewusst zur Kenntnis zu nehmen.

Grund genug, um einen der bedeutendsten deutschen Comedians, Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren – sagen wir einfach Genies – etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Wenngleich Bully sein Privatleben von der Öffentlichkeit fern hält, gibt es nämlich dennoch einige wissenswerte Hintergründe, die uns mehr über das ehrgeizige Mastermind verraten.

Bully wusste schon früh, was er wollte

Michael Herbigs Leben beginnt am 29. April des Jahres 1968 in München. Als Einzelkind verlebt er eine glückliche Kindheit allein mit seiner Mutter. Zu seinem Vater hat Bully bis heute ein eher unterkühltes Verhältnis und lehnt jegliche Kontaktversuche ab. 

Übrigens: Seinen heute über viele Grenzen hinaus bekannten Spitznamen, bekommt der Bayer schon während seiner Schulzeit von einem Lehrer verpasst. Für die Schule hat Herbig allerdings kaum Interesse und beschließt bereits im Alter von 8 Jahren, dass er einmal Schauspieler werden möchte. Für dieses Unterfangen will er sogar die Schule abbrechen, was seine Mutter freilich gar nicht gutheißen konnte.

Beide einigen sich jedoch darauf, dass Bully – anstatt des Abiturs – zumindest die Mittlere Reife abschließen und eine ordentliche Ausbildung machen solle. Seinen Traum vor Augen, macht er also eine Ausbildung zum Fotografen, um sich daraufhin an der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film zu bewerben. Doch diese Pläne werden vorerst zunichte gemacht, als Herbig seinen Dienst bei der Bundeswehr antreten muss. Nach der Wehrpflicht startet Bully einen neuen Versuch an der Hochschule, wird jedoch abgelehnt.

Vom Radio zum Fernsehen

Aber Herbig gibt seinen Traum nicht auf gründet gemeinsam mit einem Freund eine Firma für Ansagetexte auf Anrufbeantwortern. Dieser Schritt soll schließlich belohnt werden: Ein Münchener Radiosender wird auf Bully aufmerksam und engagiert das junge Talent. Zunächst regional, erreicht Herbig von 1992 bis 1995 immer mehr Zuhörer und ist letztlich sogar über die bayrischen Landesgrenzen hinaus – auf nationaler Ebene – zu empfangen.

Während dieser Zeit entsteht die (1996 mit dem BLM Hörfunkpreis ausgezeichnete) Comedy-Serie Die Bayern Cops: Der Durchbruch für Herbig, an dessen Seite schon damals Rick Kavanian und Christian Tramitz mitblödeln.

1997 entdeckt der Privatsender Pro7 das Dreiergespann und bietet den Aufsteigern ihre eigene Comedy-Cendung an: Die Bullyparade.

Vom anfänglichen Nischenfernsehen, entwickelt sich die Sendung, dank wachsender Zuschauerzahl, zum echten Hit und beschert Bully drei Nominierungen für die Goldene Rose von Montreaux, sowie zwei Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis.

Ein Kindheitstraum wird Wirklichkeit

Im Jahr 2000 erfüllt sich endlich Bullys lang gehegter Wunsch: Der Bayer nimmt für den Film Erkan und Stefan erstmals im Regiestuhl Platz. Doch das ist erst der Anfang von etwas ganz Großem… Ebenfalls in diesem Jahr entsteht nämlich der Dauerbrenner Der Schuh des Manitu, der Karl Mays Winnetou-Stoff auf besonders charmante Weise hops nimmt. Der Schuh des Manitu wird zum Kassenschlager. Von Kritikern verschmäht, sind es letzten Endes vor allem die Fans, die den Film feiern. Aber selbst wenn man kein Fan der Bullyparade ist oder diese vorher kaum kannte, so muss man die Wildwest-Helden Abahatschi und Rancher einfach mögen – von Winnetouch ganz zu schweigen!

Endlich am Ziel

Bully hat es geschafft: Mit 11,7 Millionen Kino-Zuschauern avanciert der Wildwest-Klamauk zum erfolgreichsten deutschen Film aller Zeiten. Ein Ende ist allerdings noch lange nicht in Sicht. Im Gegenteil: Bully dreht erst richtig auf und lässt seine Fans über den nächsten Kinofilm abstimmen. Die Wahl fällt wenig überraschend auf die beliebten, wie schrulligen Charaktere Mr. Spuck, Käpt´n T. Kork und Schrotty, die im Jahr 2004 mit ihrem (T)Raumschiff Surprise die Lichtspielhäuser erobern. Auch die Sketch-Show Bully und Rick (2004 bis 2006) und der Film Lissy und der wilde Kaiser (2007) haben einen unverkennbaren Bullyparade-Hintergrund. Im Jahr 2018 wagt Herbig mit dem Flucht-Thriller Ballon den Sprung in ein anderes Genre und stellt unter Beweis, dass er sich nicht ausschließlich auf Spaß versteht, sondern durchaus auch ernsteren Themen widmen kann. Es folgen unzählige Fernseh- und Filmproduktionen, mit denen Bully ein ums andere Mal unter Beweis stellt, dass er der geborene Filmemacher ist.

Seit April 2021 ist Michael Bully Herbig der Host für die Amazon prime-Serie LOL: Last One Laughing Anzeige und hat im wahrsten Sinne gut Lachen. Während die Kolleginnen und Kollegen sich darum bemühen, dies tunlichst zu unterdrücken, kann sich Herbig entspannt zurücklehnen und die spaßige Show genießen.

Wir sind mega gespannt, was sich Bully noch alles einfallen lassen wird. Eines ist uns jedoch jetzt schon sicher: Es wird sicher grandios! An dieser Stelle möchten wir Michael Herbig unseren herzlichsten Dank aussprechen für unzählige Stunden bester Unterhaltung, die unsere Leben in einem unermesslichen Maß beeinflusst hat.

Quellen: michael-bully-herbig.de | prosieben.de

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