Zu Besuch in den „Gärten der Welt“ 

Gärten der Welt (c) woods of voices

Wenn einen das Fernweh packt, man jedoch auf eine stundenlange und kostenintensive Reise verzichten will, kann es sich durchaus lohnen, einmal die regionalen Angebote in Augenschein zu nehmen. Allerdings hätte ich ohne einen Insider-Tipp wahrscheinlich gar nicht davon erfahren, dass man in Berlin an nur einem Nachmittag eine ganze Weltreise in die Gärten der Welt unternehmen kann.

Blick über Berlin (c) woods of voicesAn einem sonnigen Oktobertag stand es meiner Begleitung und mir nach einer Outdoor-Aktivität. So machten wir uns ohne große Umschweife auf nach Marzahn-Hellersdorf. Unsere kleine Weltreise startete über den Eingang Kienbergpark. Da wir an diesem Tag ohnehin noch genügend Schritte machen würden, entschieden wir uns dazu, die namengebende Erhebung ganz entspannt mittels Seilbahn zu überwinden. Oben angekommen ging es direkt zum Wolkenhain, dessen interessante Architektur aus der Ferne betrachtet an eine Wasserrutsche erinnert. Wir erklommen das Stahlkonstrukt per pedes und wurden in 120 m über dem Meeresspiegel mit einer atemberaubenden Aussicht über Berlin und Teile Brandenburgs belohnt. Natürlich muss hier schon auch das Wetter mitspielen… Wir hatten Glück und eine klare Sicht bei dezent bewölktem Himmel.

Fernöstliche Pagoden und christliche Weisheiten in den Gärten der Welt

Nachdem wir uns sattgesehen hatten fuhren wir mit der Seilbahn über das Wuhletal zu unserem eigentlichen Ziel – direkt in die Gärten der Welt hinein. Binnen zweieinhalb Stunden reisten wir zunächst von China, über Japan nach Korea. Auf dieser Route streiften wir auch den Christlichen Garten, dessen Wandelgang (golden lackierte Schriftzeilen aus Neuem und Alten Testament, sowie philosophischen und kulturellen Texten) bei sonnigem Wetter ein faszinierendes Schattenspiel entstehen lässt.

Weiter ging es in den Balinesischen Garten, der sich in einer Tropenhalle befindet und uns kurzweilig aufgewärmt hat. (Immerhin ist es Oktober und die Außentemperaturen entsprechend etwas frischer.) Die Tropenhalle soll den Eindruck eines traditionellen balinesischen Wohnkomplexes innerhalb einer tropischen Pflanzenwelt vermitteln. Im Großen und Ganzen ist dieses Konzept recht gelungen. Mich störten lediglich die mutmaßlich willkürlich platzierten Orchideen, die zudem in (Über-)Töpfen zur Schau gestellt werden. Hier wäre es schöner, die Pflanzen ihrer natürlichen Wuchsart entsprechend – als Epiphyten (Aufsitzer) – in Baumkronen zu setzen. Einige Orchideen sind bereits so untergebracht. Schade, dass dieses Konzept nicht gänzlich umgesetzt wird. Dennoch vermittelt der Balinesische Garten einen schönen Gesamteindruck über die Kultur der Indonesischen Insel.

Kulturelle Highlights so weit das Auge reicht

Orientalischer Garten (c) woods of voicesEinen Münzwurf entfernt besuchten wir den Orientalisch-Islamischen Garten. Mein Highlight dieser Anlage war definitiv der Innenhof samt Pavillon, von dem aus vier Wasserbecken ausgehen. Das Plätschern der Springbrunnen wirkte auf mich besonders belebend und animierte dazu, sich mit der Kamera auszutoben.

Kulturell gesehen bot sich uns als nächstes ein Kontrastprogramm, denn vor uns lag der Englische Garten mit einem wunderschönen reetgedeckten Cottage. Die Anlage zeigt sich schon im Herbst von einer wahrlich bezaubernden Seite. Wie schön muss es dann erst im Sommer sein, wenn der Garten in seiner vollen Blüte steht und Insekten emsig zwischen den Blüten umherschwirren?

Den Abschluss unserer Weltenbummlerei machte der Italienische Renaissancegarten, der einen Hauch von Toskana in Berlins Nordosten zaubert.

Die Gärten der Welt zeigen aber nicht nur große Themengärten, sondern auch kleinere Anlagen, die auf dem gesamten Gelände verteilt sind. So schlenderten wir etwa gleich zu Beginn unseres Spaziergangs durch die Wassergärten Promenade Aquatica. Doch bevor wir den Erholungspark verließen, stand mir mit dem Irrgarten noch eine besondere Herausforderung bevor. Ich hab es ja nicht so mit Irrwegen und verlaufen… Das passiert mir im Alltag auch so hin und wieder, sodass ich das nicht durch eine künstliche Anlage heraufbeschwören muss. 😂 Aber dank meiner Ruhe ausstrahlenden Begleitung verlief diese Herausforderung relativ entspannt.

Fazit:

Ein Ausflug in die Gärten der Welt ist für jedes Alter absolut empfehlenswert! Egal, ob man sich von den unterschiedlichen Kulturen beeindrucken oder auf Fototour gehen will. Auch die Kleinsten sollten hier, dank themenbezogenen Spielplätzen, auf ihre Kosten kommen.
Die Preise sind absolut moderat. Wir haben für Seilbahn und Parkeintritt gerade mal 9,90 € bezahlt. Für Ansässige lohnt sich auch der Kauf einer Jahreskarte, denn in den Gärten der Welt lässt es sich hervorragend spazieren gehen und vom Alltag abschalten.

Weitere Ausflugtipps, wie etwa den Britzer Garten findet in unseren Herzenssachen unter Soulmates on Tour. Außerdem empfehlen wir euch, unseren monatlichen Newsletter zu abonnieren, damit euch zukünftig keine Beiträge mehr entgehen.