Auf Fototour in Lübeck: Academy-Treffen 2025

Titelbild Fototour Lübeck 2025 (c) woods of voices

Im vergangenen Jahr durfte ich mein erstes Academytreffen mit Ronny und Mika von Fotografie ganz einfach miterleben und eines war mir schnell klar: „Es wird nicht das letzte gewesen sein!“ 

Nachdem es im Juni 2024 im Süden des Landes auf Fotosafari ging, traf sich unsere Community diesmal im maritimen Norden zu einer Tour durch die Hansestadt Lübeck.

Neue Gesichter und alte Bekannte

Die Vorfreude war riesig, als das lang ersehnte verlängerte Wochenende in immer greifbarere Nähe rückte. Am 06. Juni 2025 war es endlich soweit: Ein gutes Dutzend enthusiastischer Foto-Nerds traf sich am Lübecker Holstentor; dem perfekten Ausgangspunkt für eine Tour durch die einstige „Königin der Hanse“. Es war ein freudiges Wiedersehen und gleichzeitiges Kennenlernen neuer Menschen, die man sonst allenfalls via Social Media oder Zoom Calls gesehen hat. 

Bestes Hansewetter: Wechselhaft mit Aussicht auf Regen!

Holstentor Lübeck (c) woods of voicesNach gut einer Stunde sollte es endlich los gehen, doch es kam anders als wir uns erhofft hatten… Ein ergiebiger Regenguss machte unserem Tatendrang einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Glücklicherweise bot uns das Stadttor einen adäquaten Schutz vor dem unerwünschten Nass. Es sei an dieser Stelle nicht zu viel verraten, wenn ich erwähne, dass sich der schleppende Beginn unseres wackeren Unterfangens weiter über den ganzen Tag ziehen würde. Aber der Reihe nach…

Mit nachlassendem Regen wagte sich einer nach dem anderen wieder unter freien Himmel und begann die ersten Motive einzufangen. Allein Lübecks Wahrzeichen bietet die perfekte Kulisse für eine ganze Fotoserie. Gegen 11:15 Uhr haben wir es dann doch geschafft unseren Treffpunkt hinter uns zu lassen und zogen frohen Mutes in Richtung Altstadt. Angekommen auf dem Markt, erstreckte sich vor uns mit dem Rathaus eines der bekanntesten Bauwerke der Backsteingotik, welches gleichzeitig zu den größten des Mittelalters zählt. Aufgrund des zu dieser Zeit stattfindenden Weinsommers erschwerten uns jedoch diverse Schankwagen und Tische das fotografieren. Nichtsdestotrotz – oder gerade deswegen – konnten wir hier spannende Motive finden.

Spiegelung im Schankwagen (c) woods of voices

Die gewünschten Bilder im Kasten, folgten wir der Fußgängerzone weiter in Richtung Buddenbrookhaus, welches sich direkt gegenüber der Marienkirche befindet. Beides tolle Motive und zugleich geschichtsträchtige Gebäude. So beherbergte das Buddenbrookhaus unter anderem die Schriftstellerfamilie Mann und diente zudem als Schauplatz für Thomas Manns gleichnamigen Roman „Die Buddenbrooks“. Die Marienkirche hingegen gilt als Mutterkirche der Backsteingotik und hat bis heute zahlreiche Um- und Ausbauten hinter sich. Während des Zweiten Weltkriegs traf ein britischer Bombenangriff die Lübecker Altstadt und verwandelte diese in ein Meer aus Flammen, welches auch vor der Marienkirche keinen Halt machte. Bis heute dauern die Sanierungsarbeiten an, welche bis 2030 abgeschlossen sein sollen.

Päuschen im Wiener Caféhaus – Sightseeing macht hungrig

Wie auch uns, hat es an diesem Wochenende eine Vielzahl weiterer Touristen nach Lübeck gezogen. Dieser Umstand machte sich besonders vor St. Marien und dem Buddenbrookhaus bemerkbar, wo sich indes eine größere Menschentraube bildete. Nur für ein paar Sekundenbruchteile und durch einige kleine Lücken hindurch, waren die Teilnehmer unserer Gruppe zu erspähen. Das Sammeln und Absprechen für den weiteren Plan wurden dadurch erheblich erschwert. Dennoch gelang der Buschfunk und wir waren uns alle einig, dass es allerhöchste Zeit für eine Pause war. Treffend, dass wir genau vor dem Wiener Caféhaus standen, auf das schließlich auch unsere Wahl fiel.

Heiligen-Geist-Hospital (c) woods of voicesNach der ausgiebigen Pause war der Tag bereits ordentlich fortgeschritten; ganz im Gegensatz zu unserer Fototour. Gen 15 Uhr hatten wir gerade mal eine Strecke von knapp 800 Metern zurückgelegt. Für einige von uns (mich eingeschlossen) war dieser Umstand sehr ermüdend und nicht gerade zufriedenstellend. Kurzerhand entschieden wir uns dazu, uns von der Gruppe zu lösen und auf eigene Faust weiter zu ziehen. Dies fühlte sich zwar nicht so schön an, weil es bei den Treffen ja schließlich auch um das Zusammensein geht, aber wir sind uns ja schließlich immer wieder über den Weg gelaufen. So zum Beispiel auf dem Geibelplatz, der zum Glück nicht so überlaufen war, wie die restliche Altstadt. Dieser wird im Osten vom Heiligen-Geist-Hospital und im Süden von der St.-Jakobi-Kirche eingefasst.

Von Foto-Touristen zu Hochzeits-Crashern

Unser abgespaltenes Grüppchen zog es weiter über die Kleine Burgstraße, die im Burgkloster mündet, in dessen Hof wir kurzerhand eine Hochzeit crashten. 😅 Ein paar Schritte weiter kamen wir zum Aussichtspunkt des Hansemuseums. Von hier aus konnten wir unsere Blicke über die Trave und zu meinem Entzücken über die „Lisa von Lübeck“ schweifen lassen. Die Lisa ist eines von insgesamt fünf deutschen Hanseschiff-Nachbauten (Koggen bzw. Kraweelen).

Mit frischem Travewind um die Ohren und einigen Regentropfen von oben, setzten wir unseren Streifzug fort und erreichten kurze Zeit später das Burgtor und die zugehörige Burgtorbrücke, die aus der Altstadt herausführt. Hier entdeckten wir auch wieder bekannte Gesichter und schlossen uns unserer Hauptgruppe an, die den Weg an der Untertrave entlang nahm.

Wasser überall! 

Bis zu diesem Punkt war das Wetter noch sehr durchwachsen. Sonne und Wolken tanzten gemeinsam im Viervierteltakt und erweckten nicht gerade den Anschein dessen, was uns erwarten würde. Galt unsere Sorge zunächst unserem Gleichgewicht, damit wir bei unseren waghalsigen fotografischen Aktionen nicht kopfüber ins Hafenbecken stürzen und samt teurer Ausrüstung komplett durchnässt würden, war es von einem Moment auf den anderen das wechselhafte Wetter, welches uns sprichwörtlich wie begossene Pudel dastehen ließ. Zum Glück konnten wir uns unterstellen und die kurze Husche abwarten.

Schließlich folgten wir der Untertrave als lockeres Grüppchen zurück in Richtung Holstentor, wo wir uns später im Kartoffelspeicher zum Abendessen verabredet hatten. Auf dem Weg dorthin schweiften wir jedoch in diverse Gässchen ab und bummelten durch das ein oder andere Lädchen. Das Abendessen lasse ich an dieser Stelle einmal aus; es war durchaus lecker aber darum soll es hier nicht gehen.

Niederegger Shop innen (c) woods of voices 

Beinahe romantischer Abendausklang

Nach selbigem zog es uns erneut nach draußen zum Fotografieren. Unweit des Restaurants hatten wir von der Liebesbrücke aus einen famosen Postkartenblick auf Lübeck samt Wasserspiegelung. Dank des weiterhin bewölkten Himmels, sind hier sicher viele atemberaubende Bilder entstanden. Über die Wallstraße landeten wir schließlich wieder am Holstentor, wo unsere Tour am späten Vormittag startete. Der Himmel war wie durch ein Wunder etwas aufgeklart und verlieh unseren Fotos vor romantisch anmutender Kulisse den perfekten Look. Dank des vorherigen Regens hatten sich vor dem Holstentor ordentliche Pfützen gebildet, die zu einer perfekten Spiegelung einluden. Unser Foto-Coach Ronny legte sich dabei nochmal ordentlich ins Zeug und seine Kamera beinahe ins Wasser. All das, um den perfekten Shot zu bekommen und um uns zu zeigen, dass man bei der Fotografie durchaus an (und über) seine Grenzen hinaus gehen darf. 😉💦 

Soviel zur hauptsächlichen Fototour durch die Hansestadt Lübeck. Ein Teil unserer Gruppe versackte anschließend im Pub und kam später – nach einem erneuten Regenguss – nochmal an das Holstentor zurück, um die Atmosphäre bei Nacht und entsprechender Beleuchtung einzufangen. Die ganz hartgesottenen setzten ihre Tour bis in die Nacht hinein fort.

Resümee

Im Nachhinein bin ich etwas traurig über einige zurückgelassene Motive und werde mich beim nächsten Mal doch besser vorbereiten. Zwar habe ich am Vorabend einen Stadtplan von der Hotelrezeption mitgenommen, aber völlig vergessen, dort hineinzusehen. Der komplette Süden der Altstadt ist leider an uns vorbei gegangen. Natürlich habe ich es auch total versäumt, einen Blick ins Rathaus zu werfen. Hier hätten sich mannigfaltige Kulissen geboten.

Fazit

Lübeck ist immer einen Besuch wert. Ob man nun eine Fototour plant, auf Sightseeing-Trip gehen oder sich nur mal ein maritimes Lüftchen um die Nase wehen lassen will. Es gibt an jeder Ecke etwas zu entdecken, und eine Rundfahrt mit dem Boot lohnt sich allemal. Ein Geheimtipp von unserem ältesten Community-Pärchen ist übrigens die Splashtour, die Stadtrundfahrt und Bootstour vereint. Aber wundert euch nicht, wenn plötzlich ein Bus durch die Trave treibt; das muss so!