Genre: Dark/Doom Metal
Label: Napalm Records
Release: 30. Oktober 2020
Melancholie: Zuweilen eine unvermeidliche, gar gewollte Stimmung. Genre-unabhängig kann man sich mit den richtigen Klängen vollkommen in diese Gemütsverfassung gleiten lassen.
Für gewöhnlich ist Doom Metal für mich eine Portion zu schwerfällig und depressiv. Auch bei Draconian beschleicht mich dieses Gefühl hin und wieder. Under A Godless Veil (Anzeige) besticht jedoch durch subtile Schönheit – ist schwermütig, mächtig und melodisch zugleich. Der engelsgleiche Gesang von Heike Langhans lockert die stampfenden Rhythmen und schweren Growls von Anders Jacobsson auf und hebt die, mitunter recht bedrückenden Klänge, in völlig andere Sphären.
Inmitten aller Schwermut erhebt sich “Burial Fields”, gleich eines Hoffnungsschimmers, und verzaubert mit beinahe sakralem Gesang, der seinesgleichen sucht. Lässt man sich auf derlei Gefühlsregungen ein, erlebt man sogar den ein oder anderen Gänsehautmoment – beispielsweise bei bereits erwähntem “Burial Fields”. Aber auch meine persönlichen Favoriten warten mit jenen Momenten auf: Fast schon monumental kommt “The Sethian” daher – hier ist besonders die letzte Spielminute ein melodiös hymnenartiges Meisterwerk. Dann wäre da noch “Claw Marks On The Throne”, dessen beschwörend klingender Refrain einen geradewegs in seinen Bann zu ziehen vermag.
Fazit:
Immer wieder keimt ein Stück Erlösung auf, sei es durch markerschütternde Growls oder die sonoren Gitarrenparts… Under A Gosless Veil bewegt schlichtweg auf vielen Ebenen.
Draconian präsentieren in jedem Fall schwere Kost. Wer mit dieser Art von Musik überhaupt nichts anfangen kann, wird vermutlich auch hier keine Begeisterungsstürme auffahren. Anhänger der dunklen Seite dürfen hier jedoch gerne einen Lauscher riskieren.
Bewertung:
Hier gibt es weitere Reviews und Empfehlungen – auch leichtere Kost. 😉