Wer kennt es nicht? Manchmal hat man einfach das Bedürfnis, sich richtig schön gruseln zu wollen. Wenn man dann auch noch das richtige Game zur Hand hat, ist man mittendrin, statt nur dabei. Die folgenden beiden Spielreihen waren nicht nur meine ersten Erfahrungen mit dem Horror-Genre, sondern auch jene, die mir bis heute noch einen wohlig kalten Schauer über den Rücken jagen.
Achtung, nichts für schwache Nerven!
Silent Hill
Der erste Teil dieser Nerven-zermürbenden Reihe erschien 1999 und war seiner Zeit weit voraus. Silent Hill ist eins der ersten – wenn nicht gar DAS erste – Spiel mit einem Ansatz von intuitivem Gameplay. Es gibt fünf Ausgangsszenarien, je nachdem, welche Entscheidungen man während des Spiels trifft.
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob dies gleichsam der Zeitpunkt war, als ich mit dem Spiel in Berührung kam oder doch erst zwei Jahre später bei Silent Hill 2. So viel steht fest: Ich war definitiv zu jung für diese Psychospielchen. Als ob mich das jemals gejuckt hätte… 😉
Dieser Nervenkitzel macht einfach süchtig und so war es nicht verwunderlich, dass ich Silent Hill 3 (Anzeige) regelrecht entgegenfieberte. 2003 war es endlich soweit. Also nichts wie auf zum Kumpel (Der hatte das Spiel nämlich umgehend gekauft.) und losgezockt – im komplett abgedunkelten Kinderzimmer versteht sich. Wenn schon, denn schon!
Nun würde ich nicht behaupten, dass diese Spielreihe mein Leben nachhaltig beeinflüsst hätte. Aber nehmt euch vor Schaufensterpuppen in Acht! Die sind nicht immer das, was sie vorgeben zu sein. In der einen Sekunde stehen sie noch reglos da und in der nächsten springen sie euch an die Kehle. Nur so als Tipp.
Ab ins Verderben
Silent Hill 3 ist die Fortsetzung des ersten Teils, in welchem der psychisch labile Harry Mason der Hauptcharakter war. Dieser folgte einst einem Brief seiner toten Frau nach Silent Hill und erlebte dort seinen ganz persönlichen Höllentrip.
Im dritten Teil reisen wir nun als Heather (Harrys Tochter) in das beschauliche… Pardon, schauerliche Städtchen, um mehr über unsere Vergangenheit herauszufinden. Klingt erstmal nicht so schwer. Doch der blanke Horror erwartet uns: Überall Tod und Zerfall. In der Dunkelheit lauern groteske Gestalten, die nur eins im Sinn haben: töten. Dann behauptet auch noch jemand felsenfest, Heather sei nicht Heather… Und das war erst der Anfang.
Dieses Spiel strapaziert die eigene Psyche um ein vielfaches mehr, als die beiden Vorgänger und sämtliche Nachfolger – zumindest ist das mein Eindruck. Das soll keineswegs heißen, dass die anderen Teile schlecht sind – im Gegenteil. Dieser dritte Akt hat sich jedoch in mein Unterbewusstsein gebrannt. Noch heute verfolgt mich das Geburtstagsständchen für Heather, ebenso wie das „lustige“ Treiben auf dem Jahrmarkt.
Hach, man muss es einfach lieben!
Resident Evil
Mit diesem Horror-Survival-Game bin ich etwa zur selben Zeit in Kontakt gekommen, wie mit unserem einleitenden Schocker. Ich entdeckte Resident Evil 2 damals zufällig zwischen einigen anderen (kindgerechteren) Spielen und zockte es dann heimlich. Auch wenn ich selbst nie wirklich weit gekommen bin – die Zombies haben mich einfach… nun ja, sagen wir überrascht – habe ich bei meinem Cousin den Rest der Handlung mit anschauen dürfen.
Inzwischen gibt es sogar ein Remake (Anzeige) von der Geschichte um Claire Redfield (Schwester von Chris Redfield, dem Hauptcharakter aus dem ersten Teil) und Leon S. Kennedy, die aus Raccoon City vor dem sogenannten G-Virus flüchten wollen. Die Probe auf’s Exempel steht zwar noch immer aus, aber es scheint sehr viel versprechend.
Zombie-Apokalypse Teil 4
Der dritte Teil ist leider irgendwie an mit vorbeigegangen. Doch dann: BOOM! Resident Evil 4 (Anzeige). Unzählige Male zugeschaut und selbst gezockt – damals noch auf dem Gamecube.
Wieder sind wir als Leon S. Kennedy unterwegs. Diesmal sollen wir allerdings die Tochter des Präsidenten aus den Fängen einer ominösen Sekte befreien. Auf unserer Reise durch das (fiktive) spanische Dorf Pueblo treffen wir auch altbekannte Gesichter wieder. So zum Beispiel Ada Wong, die wir nach den Ereignissen in Raccoon City für tot hielten.
Die vermeintlich einfache Rettungsaktion entpuppt sich schnell als eine Art Déjà-vu und Leon sieht sich erneut einer Horde Zombies gegenüber.
Inzwischen gibt es auch diesen Teil grafisch überarbeitet für die PS4 (Anzeige).
Das Haus des Grauens
Nach dem vierten Teil lies der Reiz der Reihe etwas nach. Das lag nicht zuletzt daran, dass man sich mehr und mehr weg vom Horror und hin zum Action-Spiel bewegte. 2017 dann die Erlösung. Als ich den Trailer zu Resident Evil 7: Biohazard (Anzeige) zum ersten Mal sah, wusste ich: Das wird grandios!
Diesmal sind wir Ethan Winters – ein Zivilist, der auf der Suche nach seiner Frau Mia ist. Sein Weg führt ihn zur völlig verwahrlosten Plantage der Familie Baker in Louisiana – definitiv alles andere, als eine Bilderbuchfamilie in ländlicher Idylle. Es beginnt ein Überlebenskampf, der es in sich hat.
Die Geschichte ist – bis auf wenige Bezüge – losgelöst von den Ereignissen der Vorgänger. Da ich nicht unnötig spoilern möchte, sei lediglich erwähnt, dass wir gegen Ende auf einen alten Bekannten treffen. Auch spielerisch hat sich mit den Jahren etwas getan: Wir erleben das Geschenen erstmals in der Ego-Perspektive, was das Ganze noch unheilvoller macht. Zudem erinnern Gameplay und Psychospielchen in einigen Zügen stark an Silent Hill. Was ein Spaß!
Wer richtig heavy unterwegs sein will, zockt Resident Evil 7: Biohazard (Anzeige) in VR – das geht nämlich auch! Wobei man dabei vermutlich keine Herzprobleme und defintiv ein richtig starkes Nervenkostüm haben sollte.
Bei all dem fragt man sich doch: Wie gestört muss man sein, um sich so etwas auszudenken?
Nun ja, vermutlich auch nicht erheblich gestörter als diejenigen, die sich in diese abstrusen Welten wagen. 😜
Also wagt euch oder schaut einfach in unseren Spiele-Fundus. Dort haben wir selbstverständlich auch leichtere Kost für euch.