Corvus Corax: Die Maske des roten Todes und das Wunschkonzert

Dass die Berliner Spielleute von Corvus Corax sich gerne mal an die Vertonung literarischer Vorlagen oder ähnlich gearteten Projekten (z.B. Der Fluch des Drachen (Anzeige) mit Katja Moslehner) machen ist zwar nicht neu, jedoch stets etwas besonderes.
Mit Die Maske des roten Todes (Anzeige) greifen sie die gegenwärtige Situation auf, indem sie die Erzählung von Edgar Allen Poe nehmen und sie mit ihren eigens komponierten, mittelalterlichen Klängen als Hörspiel vertonen.

Die Maske des roten Todes

Es ist nicht die erste Pandemie, die die Menschheit heimsucht und schließlich künstlerisch aufgearbeitet wird. Poe selbst hat in seiner Geschichte eigene Erlebnisse (Cholera-Epidemie von 1831, sowie den Verlust einiger Familienmitglieder wegen Tuberkulose) verarbeitet. Dabei lies er sich zudem von großen Namen früherer Literaturgeschichte inspirieren. In Boccaccios Decamerone findet sich eine Erzählung, in der sich privilegierte Adelsleute auf ein Anwesen zurückziehen, um nicht dem schwarzen Tod anheim zu fallen. Bei Poe ist es Prinz Prospero (wie jener Prospero aus Shakespeares Der Sturm), welcher sich in sein selbst entworfenes, luxuriöses Domizil flüchtet, um dem roten Tod zu entgehen. Mit seinem Hang für das Außergewöhnliche, ist jedes Zimmer des Hauses (insgesamt 7) in einer anderen Farbe (und entsprechendem Licht) gestaltet.
Sich in Sicherheit wiegend, veranstaltet er einen ausschweifenden Maskenball. Im siebten, schwarzen Zimmer, welches durch rotes Licht illuminiert wird, taucht plötzlich ein Unbekannter mit der Maske des roten Todes auf.

So viel zum Inhalt. Eins sei jedoch verraten: Bei Corvus Corax gibt es am Ende der Geschichte einen Lichtblick in Richtung Konzertabstinenz oder viel mehr die Zeit danach, der in die Beine geht.

Band mit Maske des Roten Todes (c) Heiko Roith
Corvus Corax und die Maske des roten Todes (c) Heiko Roith
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Spielen für den guten Zweck

Solange es um Live-Veranstaltungen schwierig bestellt ist, findet man eben Alternativen: Am 29. Mai veranstalten die Könige der Spielleute ein Online-Wunschkonzert. Richtig, ein Wunschkonzert. Das heißt: Fans – und alle, die es werden wollen, können bsi zum 21. Mai abstimmen, welche Lieder bei dieser besonderen Veranstaltung gespielt werden sollen.

Jetzt werden sich einige fragen: „Warum besonders? Das machen doch jetzt viele.“ Ja und nein. Nicht nur, dass die Zuschauer entscheiden – zum einen ist der Stream kostenlos, zum anderen bitten Corvus Corax lediglich um ein paar Spenden. Jedoch tun sie das nicht nur aus Eigennutz. 10 % der Einnahmen gehen nämlich an die Kuschelfarm in Krostitz – ein Gnadenhof für abgeschobene, alte und kranke Tiere.
Wie ihr nun eure Wünsche äußern und spenden könnt? Alle Infomationen findet ihr hier.

Alles in allem kann man nicht nur Mittelalter-Musik der Extraklasse hören, sondern auch gleich noch etwas Gutes tun.
Wer also am letzten Maiwochenende noch nichts vor hat, eine Vorliebe für altertümliche Festivitäten und zudem noch ein Herz für Tiere hat, sollte sich den 29. Mai unbedingt im Kalender markieren.
Stellt den Met bereit und lasst den Klingelbeutel wandern, denn das Spielmannsvolk geht um!

Übrigens gibt es Die Maske des roten Todes auch in Englisch, Französisch, Spanisch und Finnisch. Nur für den Fall…

Mittelalter ist nicht so deins? Kein Problem! Hier findest du auch andere Genres.