Film- und Serienempfehlungen: Mai 2021

Filme&Serien_Mai (c) woods of voices

Wie heißt es doch so schön? „Alles neu macht der Mai“… Da das Wetter bisher eher dem April gleicht, kommt ein Serienmarathon oder ein gemütlicher Filmabend gerade recht – nicht, dass man dafür eine Entschuldigung bräuchte. 😉
Na dann wollen wir doch mal sehen. So viel schon mal vorweg: Es wird spannend, tragisch und auch ein bisschen lustig.

Netflix

Shadow and Bone – Legenden der Grisha

Wie bereits in den Film- und Serienempfehlungen: April erwähnt, habe ich voller Vorfreude auf diese Serie geblickt. Was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Shadow And Bone ist schlichtweg ein großartiges Spektakel und ein Muss für jeden Fantasy-Fan. Auch wenn die Hauptfigur Alina – und besonders ihre immensen Selbstzweifel – zuweilen etwas genervt haben, tut das der Serie keinen Abbruch.

Die erfundene Welt von Leigh Bardugo ist erfrischend anders und genial umgesetzt. Nicht umsonst gelten die Bücher als internationale Bestseller. Zwar können besonders die unterschiedlichen Handlungsstränge anfangs etwas verwirrend sein. Letztlich fügt sich jedoch alles zu einem schlüssigen Gesamtkonstrukt und einer sehr spannenden Geschichte.

Und ganz ehrlich? Selbst wenn Shadow and Bone weniger gut geworden wäre, hätte ich es mir vermutlich trotzdem angeschaut – alleine schon wegen Ben Barnes (u.a. Dorian Gray (Anzeige), Prinz Kaspian von Narnia). 😉
Nun haben ist es aber gut geworden – richtig gut. Also: Unbedingt anschauen!
Staffel zwei ist übrigens schon in Planung.

All Is True

Freunde des herausragendsten und berühmtesten Barden der Welt aufgepasst! Seit dem 26. April gibt es All Is True bei Netflix. Hierbei handelt es sich um ein (teils) fiktives Biopic – vornehmlich der letzten drei Lebensjahre – vom William Shakespeare.

Nachdem 1613 sein geliebtes Globe Theater tragischerweise niederbrannte (eine Kanone setzte das Strohdach in Brand), kehrt Shakespeare in seine Heimat Statford-upon-Avon zurück. Einerseits wohlhabender und gefeierter Dichter, andererseits entfremdeter Vater und Ehemann. In seiner Heimat angekommen, holt ihn die Vergangenheit und der schmerzliche Verlust seines einzigen Sohnes ein und überschattet fortan das neuerliche Zusammenleben der Familie Shakespeare. Als ob dies nicht genug wäre, folgt ein Skandal dem nächsten.

Die Produktion lief weitgehend unter dem Radar, weshalb auch ich erst jetzt auf diesen wundervollen Film aufmerksam geworden bin, der mit so manch bekanntem Gesicht aufwartet. So ist die großartige Dame Judi Dench (u.a. Die Insel der besonderen Kinder (Anzeige), Mord im Orientexpress) als William Shakespeares Ehefrau Anne Hathaway zu sehen, während Sir Ian McKellen (u.a. Gandalf in Herr der Ringe (Anzeige), Magneto in X-Men (Anzeige)) seinen Gönner und Freund Henry Wriothesley, den Earl of Southampton verkörpert.

Besonders schön sind die zahlreichen Zitate und Querverweise auf die Stücke des Meisters. Allein der Filmtitel ist ein solcher Verweis: All Is True war einst der alternative Titel zu Shakespeares Drama König Heinrich VIII. (Anzeige).
Dieser Film ist ein kleines Meisterwerk und somit sehr zu empfehlen – ganz besonders für Anhänger dieses großen Geistes.

Leider gibt es im Netz keinen deutschen Trailer. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, sollte dieser hier jedoch genügen.

Weitere Empfehlungen

  • Geheimes Magieaufsichtsamt: Ihr denkt, ihr kennt das Märchen von Hänsel und Gretel? Ha, falsch gedacht! In diesem Animationsfilm sind die beiden – oder zumindest Gretel – Spezialagenten für das Geheime Magieaufsichtsamt. Dieses hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Magie im Königreich zu kontrollieren und es vor dunkler Magie zu schützen. Als der König entführt wird, müssen die zerstrittenen Geschwister lernen, zusammen zu arbeiten. Ach ja, ein süßes Hündchen ist natürlich auch mit von der Partie und sorgt für den ein oder anderen Lacher. Ein großartiger Spaß für die ganze Familie.
  • Ragnarök: Gute Nachrichten für alle, die mit dieser Serie bereits vertraut sind und seit über einem Jahr wissen wollen, wie es weitergeht: Am 27. Mai startet die zweite Staffel von Ragnarök. Für diejenigen, die bisher noch nicht reingeschaut haben oder noch unschlüssig sind – lasst euch gesagt sein: Euch erwartet kein actiongeladenes Fantasy-Feuerwerk mit langhaarigen, übermuskulösen Göttern à la Thor (Anzeige). Vielmehr handelt es sich hier um eine Art Inkarnatiosgeschichte, versetzt ins Norwegen von heute. Es wäre jedoch von Vorteil, sich vorher ein wenig in die nordische Mythologie einzulesen, um den Anspielungen besser folgen zu können. So heißt der fiktive Handlungsort Edda; die mächtigste Familie der Stadt heißt Jutul… Mehr möchte ich erst einmal nicht verraten. Schaut es euch einfach an! Zugegeben: Ich war zunächst auch sehr skeptisch, möchte nun aber wirklich wissen, wie es weitergeht. Bei mir ist der 27. Mai deshalb im Kalender markiert.

Amazon Prime Video

Underground Railroad

Wer sich auch nur ein wenig mit der Geschichte der Sklaverei beschäftigt und schon einmal von der Underground Railroad (Anzeige) gehört oder gelesen hat, weiß sicher, dass es sich hierbei nicht um einen tatsächlichen Zug handelte. Vielmehr war es eine metaphorische Bezeichnung, für ein untergründiges Netzwerk aus Schutzhäusern und geheimen Routen, welche geflohene Sklaven in den sicheren Norden der USA bringen sollte.

Sowohl im Roman (Anzeige) von Colson Whitehead, als auch in der darauf basierenden Miniserie (seit dem 12. Mai bei Prime verfügbar) von Berry Jenkins, materialisiert sich ein Zug mitsamt unterirdischem Schienennetz. Heißt im Klartext: Die Geschichte rund um das Sklavenmädchen Cora ist fiktiver Natur, jedoch basierend auf den grausamen, menschenverachtenden, historischen Geschehnissen. Einem mehr als schändlichen Fleck in der Geschichte der Menschheit.

“Zu welchen Grausamkeiten ein Mensch doch fähig ist, wenn er von dem Recht seines Handelns überzeugt ist.”

Martin in Kapitel 3: North Carolina

Gleich vorweg: Diese Serie ist nichts für schwache Nerven oder Menschen mit nervösem Magen!

Hier werden aufgerissene Wunden von den Peitschenhieben ebenso schonungslos gezeigt, wie ein Mensch, der bei lebendigem Leib verbrannt wird. Das Bizarre ist (Ja, es wird noch befremdlicher.) – hierbei handelt es sich nicht nur um eine Bestrafung. Es dient zudem der Unterhaltung der Gäste bei einem Festmahl. An diesem Punkt entscheidet die junge Cora, zusammen mit dem gebildeten Caesar, von der Baumwollplantage zu fliehen. Und das war erst der Plot der ersten Folge.
Jede Folge behandelt einen weiteren Zwischenstopp Coras und somit ein neues Kapitel. Dabei scheint jeder Ort besser, als das Leben auf der Plantage. Jedoch begegnet sie dabei überall anderen Formen von Rassismus, wo „Nicht-Weiße“ mindestens als Menschen zweiter Klasse behandelt werden.

Underground Railroad kann sich problemlos in Erfolge wie Roots (Anzeige) oder 12 Years A Slave (Anzeige) einreihen. Wenn auch frei erfunden, so spiegelt die Geschichte doch sehr gut die damaligen Ereignisse und ihre Folgen wider. Auch wenn sich mir jedes Mal die Kehle zuschnürt oder die Wut zu brodeln beginnt – wegschauen ist keine Option!

Weitere Empfehlungen

  • Das Internat: Las Cumbres: Hierbei handelt es sich um eine Neuauflage der spanischen Hit-Serie El Internado von 2007. Das Internat (ein altes Kloster mitsamt Heilanstalt) befindet sich völlig isoliert von der Außenwelt und beherbergt Schüler, die als rebellisch und schwierig gelten. Drill und knallharte, teils grausame Bestrafungen gelten hier als pädagogisch wertvoll. In den umliegenden, weitläufigen Bergen lauert zudem eine myteriöse Gefahr. Als einer der Schüler bei einem Fluchtversuch verschwindet, machen sich seine Freund auf die Suche nach ihm und stoßen dabei auf dunkle Geheimnisse und allerlei Ungereimtheiten. Das Original von 2007 ist bei uns leider nur als DVD (Anzeige) und auch nur auf spanisch erhältlich. Schade! Man muss dies jedoch nicht zwingend kennen, um der Handlung in Las Cumbres (Anzeige) folgen zu können. Auch wenn der Stil spanischer Produktionen recht gewöhnungsbedürftig ist, so lohnt sich doch ein Blick in diese spannende Serie.
  • Das wilde Leben: “Ohoo Summerwine… Wir alle kennen den Ohrwurm von Natalia Avelon und Ville Valo. Aber kennt ihr auch den Film hinter dem Lied? Dieser erzählt Das wilde Leben (Anzeige) der 68er-Ikone Uschi Obermaier. Von der Flucht aus dem konservativen Elternhaus; hinaus in die große, weite Welt; auf den Cover des Playboy und ins Bett so manchen Rockstars. Ein großartiger Film und ein Muss für alle, die sich für die Jugendrebellion der späten 60er interessieren. Ich habe mir damals (2007 oder 2008) sofort die DVD gekauft (Oder war es ein Geschenk?)… Jedenfalls freue ich mich für alle, die diese zwar nicht ihr Eigen nennen dürfen, jedoch nun die Möglichkeit haben, den Film bei Prime schauen zu können. Peace!

Disney+ (Star)

Big Sky

Ihr wollt mal wieder so richtig mit einer Serie mitfiebern? Dann hab ich genau das Richtige: Big Sky. Nun lässt der Titel erst einmal nicht viel vermuten und schon gar nicht, dass es hier um ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel geht.

Doch von vorn: Im U.S. Bundesstaat Montana verschwinden zahlreiche Frauen. Zunächst kümmert das keinen, da es sich dabei meist um Prostituierte handelt. Als jedoch eines Tages zwei junge Mädchen (Schwestern) vermisst werden, sorgt das für allerlei Aufsehen. Eine der beiden Mädchen ist die Freundin von Justin. Dieser wiederum ist der Sohn des Privatdetektivs Cody Hoyt (Ryan Phillippe – u.a. Eiskalte Engel (Anzeige)) und der ehemaligen Polizistin Jenny Hoyt (Katheryne Winnik – u.a. Vikings (Anzeige)). Also machen sie sich, gemeinsam mit Codys Partnerin Cassie, auf die Suche nach den Schwestern. Alles deutet darauf hin, dass sie von einem Trucker entführt wurden. Und das ist längst nicht alles…

Big Sky ist die reinste Gefühlsachterbahn: Freude, Trauer, Wut, Angst, Hass, Verzweiflung, Hoffnung. Immer, wenn man denkt: „Jetzt haben sie ihn.“, wendet sich das Blatt und irgendetwas unvorhersehbares passiert – oder zumindest etwas, von dem man hofft, es passiere nicht. Selten habe ich bei einer Serie so mitgefiebert.
Zudem beschleicht einen das Gefühl, dass Powerfrau Katheryne Winnik einfach nicht aus der Rolle der Schildmaid heraus kann. Warum auch? Lagertha macht einfach alle fertig.

Wie dem auch sei: Big Sky spielt zwar mit einigen Klischees und bedient sich an klassichen Horror-Stereotypen, ist ansonsten jedoch eine hochgradig spannende Reise in die Abgründe der menschlichen Psyche, welche mit ein oder zwei überraschenden Wendungen aufwartet.

Weitere Empfehlungen

  • Angel – Jäger der Finsternis: Oh ja, endlich! Jahrelang mussten sich Fans des Buffy-Spin-Offs in Geduld üben – vorausgesetzt die DVD-Kollektion (Anzeige) ziert noch nicht das heimische Regal. Nach dem Erfolg der Mutterserie, ging 1999 Angel – Jäger der Finsternis auf Sendung. Etwas weniger populär, aber mitnichten schlechter. Ich persönlich habe es sogar fast noch mehr gefeiert, da die Charaktere erwachsener sind und somit so manche Teenie-Zickerei ausbleibt. Jedenfalls dürfen sich Angel-Fans nun freuen: Alle 5 Staffeln sind seit Anfang Mai bei Disney+ im Programm. Auch wenn ich ja immer Team-Spike war… Der hat nur leider nie eine eigene Serie bekommen. Auf ein Wiedersehen mit dem blonden Rohling darf man sich aber auch in dieser Serie freuen.
  • Da ich weiter oben schon Thor und X-Men erwähnt habe: Fans der Marvel-Comics bzw. deren Verfilmungen, kommen bei Disney+ voll auf ihre Kosten. Dort gibt es nämlich eigens einen Marvel-Kanal, auf dem man alles findet, was das Superheldenherz begehrt. Da ich ein großer X-Men-Fan bin, ist es für mich das Sahnehäubchen auf dem Disney-Eisbecher. Es lohnt sich also gleich mehrfach.

Nicht das Richtige dabei? Schau doch mal hier vorbei!