Wolltet ihr schon immer mal wissen, wie sich die spektakulären Fälle des Sherlock Holmes aus Sicht seines Erzfeindes zugetragen haben?
Was macht Graf Dracula (Anzeige) heute und wie geht er mit dem Vampir-Hype um? Stimmt all das, was wir zu wissen glauben?
Außerdem: Wie gelangt man – möglichst einfach – an Macht, Reichtum und Erfolg? Nicholas D. Satan verrät es.
Natürlich sind diese Bücher des Eichborn Verlags nicht allzu ernst zu nehmen. Fans von Bram Stoker und Arthur Conan Doyle könnten sich zudem auf den Schlips getreten fühlen … Auch ich war anfangs sehr skeptisch – nicht zuletzt, da ich das Genie des berühmtesten Detektiven aller Zeiten sehr verehre. Schließlich überwog jedoch die Neugier, was wohl in den – optisch sehr reizvollen – Werken geschrieben steht.
Die (vermeintliche) Wahrheit über Sherlock Holmes
Professor James Moriarty gilt als größter Widersacher des Meisterdetektivs Sherlock Holmes (Anzeige). Das abgrundtief bösartige Genius Moriartys hält Holmes und seinen Partner Watson zwar fortwährend auf Trab, letztlich gelingt es ihnen jedoch stets, den Professor und seine Handlanger zu überführen. So zumindest schildert es Holmes-Schöpfer Arthur Conan Doyle.
„Alle Verbrechen, die Sherlock Holmes, dieser Langweiler, je untersucht hat, sind MEIN Werk.“
Professor Moriarty
In diesem Buch (Anzeige) finden sich gesammelte (jedoch unvollständige) Unterlagen aus dem Nachlass Moriartys, welche von seinem Schüler Colonel S. Moran zusammengetragen wurden. Verschwörungen, Baupläne, Tagebucheinträge, Beschwerdebriefe an Doyle und Geheimdokumente – all dies zeichnet ein durchaus unterhaltsames Bild voller Neid und Selbstüberschätzung. Hat man dies verstanden und erkennt die Ironie dahinter, macht das lesen (und miträtseln) wirklich Spaß, wenn man die eigene Bewunderung für Holmes mal außen vor lässt.
Das Tagebuch von Graf Dracula
„Ich werde der Welt die dunkle Schönheit meiner Seele offenbaren.“
Graf Dracula
Was tun, wenn man unsterblich ist und schon alles Mögliche miterlebt hat? Klar, Tagebuch (Anzeige) schreiben! Sei es, um auch ja nichts zu vergessen, die Welt an seinem „aufregenden Leben“ teilhaben zu lassen oder dies sogar zu vermarkten.
Dabei schimpft der Graf wüst gegen die „Schmocks und Schmierfinken“, die seiner Meinung nach, ein völlig falsches Bild von ihm darstellen und damit auch noch eine Menge Geld scheffeln. Obendrein scheint Dracula selbst ein wahres Marketinggenie zu sein. Ständig hat er neue Geschäftsideen (Blutlieferdienst, Entrümpelungsfirma, oder mein persönlicher Favorit: „Vlad Vegas“), bietet Workshops an („Wie man einen wütenden Mob in Schach hält“ oder „Pflockkunde“) und gibt Modetipps.
Dieses Tagebuch ist also kein historisches Relikt aus längst vergangener Zeit – nein. Hierbei handelt es sich um Aufzeichnungen, welche den Grafen gegenwärtig beschäftigen. Sehr unterhaltsam – besonders für Untote mit ausgeprägtem Unternehmergeist.
Wie man Feinde gewinnt – 666 teuflische Tipps für Alltag und Beruf
Das ultimative Böse: Teufel, Luzifer Morgenstern, Beelzebub oder in diesem Fall Nicholas D. Satan. Nach dem Tagebuch des Teufels (Anzeige), gibt Satan in diesem Werk (Anzeige) diabolische Tipps, wie man zu Macht und Reichtum kommt.
Anhand praktischer Anwendungstipps der sieben Todsünden, haben es – laut Satan – schon einige Machthaber an die Spitze geschafft. Wie sollte ein stinkreicher Unternehmer sonst zum Präsidenten einer Weltmacht werden?
Doch auch der Otto Normalfaulpelz findet hier seine Nische, um mit möglichst wenig Aufwand an sein Ziel zu gelangen. Anschauliche Grafiken und beispielhafte Erfolgsgeschichten unterstützen den Lernprozess. Am Ende winkt sogar ein Diplom!
„Meine 666 Tipps haben sich über Jahrtausende bewährt. Nur Mut! Was haben Sie zu verlieren?*
*Außer Ihrer Seele, wenn Sie den Vertrag unterschreiben.“N.D.S.
Fazit:
Das Leben ist oft ernst genug. Also warum sich nicht auch mal einen Spaß gönnen? Geschichten umdrehen oder in (zunächst) völlig skurrile Szenarien versetzen? James Moriarty ist das Genie und Sherlock Holmes ein Dummbatz, der ihm ständig auf den Leim geht. Graf Dracula in einer Selbsthilfegruppe für Blutabstinenzler. Ein Leitfaden wie man Feinde, statt Freunde gewinnt. Klingt doch irgendwie spaßig, oder? 😅
Auch die Aufmachung der Bücher ist sehr ansehnlich: Farbige Schnittkanten, Reliefstanzungen auf den Buchcovern und farblich passende Leselitzen machen im Bücheregal ordentlich was her. Zudem sind die Bücher klein und handlich und eignen sich daher hervorragend als Geschenk.
Ein paar kleine Wermutstropfen gibt es jedoch: Da sehr viel mit komplett bedruckten Seiten gearbeitet wurde (und vielleicht auch wegen der Schnittkanten), kleben einige Seiten stark zusammen – und hier sind keine „Hidden Pages“ gemeint. Außerdem haben sich hier und da ein paar Fehlerchen eingeschlichen, die der geübten Leseratte zwar schnell ins Auge stechen, jedoch keinen großen Schmerz verursachen. Der Spaß an der Sache überwiegt am Ende.
Bewertung:
Das reicht euch noch nicht? Hier gibt es noch mehr Empfehlungen.