Eine Weinmesse gehörte definitiv zu den Dingen, die wir unbedingt einmal erleben wollten. Was gibt es schon besseres, als an einem sonnigen Frühlingssonntag das ein oder andere Gläschen Wein zu verkosten? Das haben wir uns auch gedacht und die WeinBerlin im historischen Ambiente der Telekomrepräsentanz besucht.
Zugegeben: Wir befürchteten schon, nicht ganz in das Etablissement zu passen, gar – durch Dresscode, Sprache und Eigenarten – aufzufallen. Diese Bedenken stellten sich jedoch sehr schnell als unbegründet heraus.
Aber von vorn: Solltet ihr noch nie eine Weinmesse besucht haben, lasst euch gesagt sein, dass hier ein breites Publikum anzutreffen ist. Weingläser müssen übrigens nicht mitgebracht werden – wäre ja auch schade, wenn die kostbaren Erbstücke aus dem Wandschrank beim Transport zu Bruch gehen. Direkt am Eingang gibt es Weingläser, die gegen eine Gebühr von 5,00 € ausgeliehen werden können.
Einmal voll machen, bitte!
Nachdem wir zunächst etwas unbeholfen mit unseren Leasing-Gläsern in der Gegend umherstanden, nahmen wir vorsichtig erste Kontakte zu Winzern auf, die uns gern etwas zu ihren edlen Tröpfchen erzählten und uns schließlich auch reinen Wein einschenkten. Je weiter wir in der Halle vorankamen, desto wärmer wurde uns. Positiver Nebeneffekt: Auch unsere Zungen lockerten sich allmählich und so machten wir mit der Zeit einige nette Bekanntschaften mit Ausstellern und anderen Messebesuchern. Schnell kristallisieren sich unsere Favoriten heraus, die bei Bedarf direkt vor Ort bestellt werden können. Mitunter kann man hier auch von diversen Messeangeboten profitieren.
Mit fortschreitender Zeit wurden nicht nur unsere Augen glasiger und Bewegungen unkontrollierter. Auch die rosigen Wangen der Winzer offenbarten, dass hier das ein oder andere Schlückchen in die Mägen der Weinliebhaber findet. Apropos: Freilich gibt es auch Spucknäpfe (Restbehälter), um überschüssigen Wein zu entsorgen. Dies empfinden wir jedoch nicht nur als unhöflich, sondern auch als Viktualienverschwendung.
So kam es auch, wie es kommen musste… Bereits am Nachmittag – nach nur 2 Stunden Messeaufenthalt – hatten wir einen ordentlichen Schwips. Zwar haben wir uns im Vorhinein Gedanken darüber gemacht, wenigstens eine Flasche Wasser mitzunehmen, jedoch befürchteten wir, diese abgeben zu müssen. Dem wäre natürlich nicht so gewesen; aber gut.
Nichtsdestotrotz hatten wir einen absolut spannenden und spaßigen Nachmittag und sind uns sicher, dass die WeinBerlin nicht unsere letzte Weinmesse gewesen sein wird. Zum Abschluss und Tagesausklang gönnten wir uns ein revitalisierendes Eis, dass unsere Sinne wieder an die richtigen Plätze sortierte.
Fazit:
Beim nächsten Mal werden wir definitiv besser vorbereitet sein. Denn wie wir relativ schnell feststellen mussten, empfiehlt es sich, kleine Snacks und alkoholfreie Getränke dabei zu haben. Sei es, um den (möglicherweise unangenehm schmeckenden) Tropfen herunter zu spülen oder die Geschmacksnerven zu neutralisieren.
Übrigens sind wir nicht nur beschwipst auf Messen anzutreffen, sondern gehen allzu gern auf Entdeckungsreise. Von unseren gemeinsamen Eskapaden könnt ihr hier lesen.