Dem aufmerksamen Leser dürfte aufgefallen sein, dass wir Serienjunkies sind. Dabei ist vor allem Heidi diejenige, welche besonders auf (echte) Kriminalfälle steht. Für mich war das früher nie ein großes Thema. Erst durch Heidi begann ich ein Interesse an Crime-Serien zu entwickeln. Jedoch war ich schon immer ein großer Freund von Rätseln.
Als ich neulich Cold Case: Eine todsichere Geschichte im Spielwarenladen sah, spürte ich, dass dies das perfekte Abenteuer für einen gemeinsamen Spiele-Abend sein könnte. Und eines vorweg: Wir wurden nicht enttäuscht.
Als Nachwuchs-Ermittler erhalten wir einen jahrzehntelang zurückliegenden Mordfall. Damals war es der Polizei nicht gelungen, die Indizien folgerichtig zu kombinieren, sodass man nun alle Hoffnung in uns setzt, um den Fall neu aufzurollen.
Als Spielgrundlage erhalten wir eine Akte mit allen notwendigen Unterlagen zum Mordfall an dem Investigativ-Journalisten des „Camdale Mercury“ Andy Bailey: Ein Schreiben der Polizei, Fotos vom Tatort, sowie umfangreiche Zeugenaussagen bilden die Quintessenz.
Vor der Lösung liegt die Arbeit. Wir sind gut über eine Stunde mit schier nicht enden wollender Lesearbeit beschäftigt. Aber gut: Niemand hat jemals behauptet, Polizeiarbeit wäre einfach und würde aus Kaffee trinken und Kuchen essen bestehen. Mmhhh, Kuchen…
Nach und nach erhalten wir Einblick in das vermeintlich verjährte Geschehen und kommen zu ersten Vermutungen. (Ich staune immer wieder, wie sich Heidi die kleinsten Hinweise merken kann, ohne sich Notizen machen zu müssen. Da erkennt man eben das geübte Kriminalgehirn!) Die finale Aufklärung des Mordfalls erscheint uns letzten Endes zu einfach, als dass es sich so zugetragen haben muss. Aber die Abschließende Eingabe unserer Ergebnisse in die Datenbank der „Königlichen Staatsanwaltschaft“ bestätigt unserer Vermutungen.
Fazit:
Cold Case: Eine todsichere Geschichte (Anzeige) hat uns teilweise abgeholt aber leider verpasst, uns vollends zu begeistern. Die Idee ist gut, schwächelt jedoch etwas in der Umsetzung. Wir fanden es toll, dass wir mittels der Akte in einen scheinbar echten Kriminalfall eintauchen konnten. Verschwörerische Briefe, Beweisfotos und Autopsieberichte hielten die Spannung hoch. Etwas lästig waren die mitunter (unnötig) ausführlichen Zeugenaussagen. Aber schließlich gibt es in jedem Job, unliebsame Dinge zu erledigen.
Umfang und Aufbau des Spiels haben wir für gut befunden. Einzig des Rätsels Lösung erschien uns etwas zu leicht. Hier wünschen wir uns für zukünftige Fälle (Bitte mehr davon!) verschiedene Schwierigkeitslevel. (Anmerkung: Trotz Müdigkeit lag die Lösung auf der Hand.)
Besonders hervorzuheben ist die Fall-Auswertung über den Computer/Handy. Die Einbeziehung des Internets fördert das Gefühl, dass wir tatsächlich echte Ermittler sind und unser Ergebnis an die „Königliche Staatsanwaltschaft“ übermitteln müssen. Auch an dieser Stelle sei ein Vorschlag gegeben: Vielleicht wäre es möglich, in anderen Spielen das Internet in die eigentliche Spurensuche mit einzubeziehen. Es ist ohne Zweifel toll, wenn man sich in der heutigen (medialen) Zeit, zu einem Old School-Spiel zusammen findet. Wir können uns aber vorstellen, dass man auf diesem Weg – gerade in diesem Genre – mehr Immersivität erzielen kann.