Erlösung statt Leid: Das geliebte Haustier gehen lassen

Haustier-Erlösung (c) woods of voices

Jedes Lebewesen verdient ein würdevolles Ableben. Niemand sollte sich quälen müssen! Im Leben eines Tierhalters kommt leider irgendwann der Moment, in dem man sich von seinem tierischen Begleiter verabschieden muss. Der natürliche Weg ist nicht selten ein leidvoller. Bedingt durch Krankheiten oder schwere Alterserscheinungen wird der Lebensabend oftmals zur Qual. So muss man, zum Wohl seines Haustiers, eine Entscheidung treffen: Eigennutz oder Erlösung?

Erlösung aus Liebe

Hamster sammelt Futter (c) woods of voicesEs ist ein unendlich schmerzlicher Weg und doch weiß ich, es ist der einzig richtige. Ich stelle nicht meine eigenen Gefühle über das Wohl meines Haustieres. Ich sehe, dass es meiner kleinen Fellnase nicht mehr gut geht und wie sie zunehmend abbaut. An dieser Stelle ist handeln angesagt! Das gehört nun mal dazu, wenn man sich für ein Tier entscheidet – „Fürsorgepflicht“.
Es mag makaber klingen, aber im Gegensatz zu uns Menschen ist aktive Sterbehilfe bei Tieren nicht verboten, sodass wir unsere tierischen Lieblinge von ihren Leiden erlösen können. Ein natürlicher Tod ist stets wünschenswert. Aber in der Heimtierhaltung (besonders bei Kleintieren) kommt es häufig zu schweren Krankheiten (Tumore etc.), die ein vorzeitiges Ableben nach sich ziehen.
Beobachtet eure Tiere. Ihr seht sie jeden Tag und kennt ihr Verhalten besser als jeder Arzt.
Meist ist der „natürliche Tod“ weitaus schmerzhafter und leidvoller als eine Narkose mit anschließender Erlösung. So schläft euer Begleiter friedlich ein – eventuell sogar im Beisein seines vertrauten Menschen.

Qualvoller Abschied

Erst vor kurzem erlebten wir, wie ein schwer herzkranker Hund in den letzten Wochen zunehmend abgebaut hat. Bei seinem Halter erging es ihm viele Jahre gut. Dieser hat sich sehr liebevoll um ihn gekümmert und mit den richtigen Medikamenten konnte das Tier gut leben. Eines Tages hörte er einen markerschütternden Schrei und sah, dass sein Hund zusammengebrochen war. Die leidenden Schreie und Hilflosigkeit der Fellnase überforderten den Halter. Zumindest war er noch in der Lage Hilfe zu holen – nur kam diese leider viele Wochen zu spät. Das traurige Ende war ein qualvoller Tod des Hundes. Diese schlimme Erinnerung wird dieser Person sicher noch sehr lange begleiten. Fraglich, ob es sich so auch mit seinem Gewissen verhält.
In diesem Fall endete die Liebe zum Tier leider vollkommen falsch. Ich kann es beileibe nachvollziehen, wenn man alles in seiner Macht stehende versucht, um ein Lebewesen zu retten. Wenn sich (wie in diesem Fall) jedoch ein Ende bereits seit Wochen abzeichnet, muss man in den sauren Apfel beißen und zum Wohl des Tieres entscheiden! Es tut mir Leid, das so deutlich sagen zu müssen, aber das ist letzten Endes nichts anderes als Tierquälerei!

Bruno (c) woods of voices
Anders als bei dem angebrachten Fall durfte Bruno friedlich im Beisein seiner Liebsten einschlafen.

Die Erinnerungen bleiben

Ich kann nicht verstehen, wie man ein Lebewesen sichtlich leiden lassen kann. Wenn man sein geliebtes Haustier gehen lässt, bedeutet das doch, dass man zu seinem Wohl handelt und dessen Bedürfnisse über die eigenen stellt. Liebe zeigt sich eben auch darin, dass man loslassen kann.

Macht es euren Vierbeinern, Reptilien und gefiederten Freunden nicht unnötig schwer. Erkennt ihre Lage und ermöglicht ihnen einen letzten würdevollen Gang über die Regenbogenbrücke.
Der Schmerz ist sicher unendlich groß; viel schlimmer ist jedoch das schlechte Gewissen, weil man seinen Liebling hat leiden lassen.

So groß die Trauer auch ist: Am Ende überwiegen die schönen Momente und irgendwann sind die Gedanken an den Verlust auch nicht mehr so schwer.

Pfote (c) woods of voices

In liebevollem Gedenken an all unsere tierischen Begleiter. ❤️ 🐾