Meditation mit Klangschalen: Spirituelle Auszeit im Selbstversuch

Meditation mit Klangschalen (c) woods of voices

Der ein oder andere, der uns bereits kennt, hat vielleicht schon mitbekommen, dass wir der spirituellen Ebene nicht gänzlich abgeneigt sind. So stellen Tarot, Räucherei, Kerzenmagie und freilich auch Yoga durchaus probate Mittel dar, den Geist wieder in Schwung zu bringen oder zumindest für eine gewisse Wohlfühlatmosphäre zu sorgen. So traf es sich, dass mich eine Bekannte auf ein Angebot im Rittergut Trebsen aufmerksam machte, welches einmal im Monat eine Meditation mit Klangschalen anbietet. Stets offen für Neues, war ich schnell hellauf begeistert und bereit, mich den Klängen des fernöstlichen Küchengeschirrs hinzugeben.

Vorbereitung auf die Reise zu mir selbst

Im Rittergut angekommen musste ich schnell feststellen, dass ich wohl eine der wenigen unerfahrenen Anwenderinnen war, denn um mich herum wurden nach und nach Yogamatten, Kissen und Decken ausgebreitet. Da hätte ich allerdings auch selber drauf kommen können! Aber gut… wenn man ebene noch keinerlei Erfahrung gesammelt und sich nur vorstellen kann, wie so eine Meditation abläuft, ist es auch keine Schande, statt Schlafsack nur mit einem Yogakissen bewaffnet zur ebendieser zur erscheinen. Und selbst damit kam ich mir im Vorhinein schon etwas komisch vor. 😅 Zum Glück standen für genau solche Fälle wie mich, einige Matten zur Ausleihe bereit. Danke nochmal an dieser Stelle! 😊

Um 18:00 Uhr konnte es endlich pünktlich losgehen: Nach einer herzlichen Begrüßung durch Kursleiter Klaus Arweiler, haben wir zunächst einige sehr informative Fakten über die Klangschalen erfahren. So eben auch, dass diese in ihrer Fernöstlichen Heimat (Tibet, Nepal, Indien, Japan und China) ursprünglich eben als Geschirr verwendet werden. Eine schöne Vorstellung, wie die nepalesische Familie gerade beim Abendessen sitzt und uns mit offenen Mündern bei der Meditation mit ihrem Essgeschirr zuschaut. 😄

Allein die Art und Weise, wie Herr Arweiler uns auf die einstündige Entspannungsreise vorbereitete, sorgte bereits für ein wohliges Gefühl und auch einige Lacher. 

Auf die Yogamatten, es geht los!

Klangschalen (c) woods of voicesSchließlich war es soweit, dass wir es uns so gut es ging auf unseren Yogamatten bequem machten und uns auf unsere Reise in die Welt der Klänge einstellten. Herr Arweiler lenkte unseren Fokus zunächst bewusst auf unsere Körper, damit diese sich bestmöglich auf die bevorstehende Entspannung vorbereiten konnten. Und dann wurde es still – außer dem ruhigen Atmen der Nachbarin und dem Knacken der Holzdielen des alten Ritterguts war nichts zu hören – bis die erste Klangschale angeschlagen wurde. Prompt breitete sich ein wohliger Energiestrom in mir aus. Von der Klangschale ausgelöst, wanderte die Schwingung über meinen Kopf durch meinen ganzen Körper hindurch bis zu den Füßen. Und glaubt es oder nicht, mir wurde auch deutlich spürbar etwas wärmer. 

In der folgenden Stunde konnten wir die unterschiedlichen Töne und Schwingungen von insgesamt 14 Klangschalen aufnehmen. (Die kleinsten blieben außen vor, weil sie durch die höheren Töne meist als störend empfunden werden.) Ausgleichend zu den Klangschalen, wurden wir zudem mit zwei Erdklangflöten beschallt. Dieser Name kommt nicht von ungefähr, denn die Flöten sind auf 432 Hertz gestimmt, was nicht nur der Stimmungsfrequenz der Erde, sondern darüber hinaus auch dem menschlichen Herzen entspricht. Ferner kam auch ein Monochord zum Einsatz, welches einen sehr interessanten Klang erzeugte und mich in weite Sphären schweben ließ. Ebenjene haben andere Kursteilnehmerinnen um mich herum bereits viel früher erreicht. Binnen kürzester Zeit war aus unterschiedlichen Richtungen schweres Atmen oder gar Schnarchen zu hören, was bei derlei Meditationsübungen freilich nicht unüblich ist.

Stehend in großer Klangschale (c) woods of voicesKlangschalen als Therapiewerkzeug

Im Anschluss an die Meditation durften wir selbst Hand an die Klangschalen anlegen und diese auch im therapeutischen Sinne auf unseren Körpern anwenden. Mir persönlich hat das nichts gebracht, aber das mag ja bei jedem anders sein. Schließlich ist jeder Körper anders und reagiert unterschiedlich auf äußere Einflüsse.

Ein besonderes Highlight des Abends war ohne Zweifel die gut 12,5 kg schwere Schale, in welche wir uns auch hineinstellen durften, um zu spüren, wie die Schwingung (oder auch der Energiestrom) durch den Körper wandert. Auch hier waren große Unterschiede zu verzeichnen. Während einige allenfalls ein Kribbeln in den Füßen wahrnehmen konnten, spürten es andere bis in den Kopf hinein. Ich lag mit meinen Knien im guten Mittelfeld. 😁

Fazit:

Auf jeden Fall sollte man für eine Meditation (welcher Art auch immer) aufgeschlossen sein. Es bringt nichts, wenn man sich von vornherein dagegen sträubt. Dann wird es selbstredend nichts bringen. Ich bin glücklicherweise so ziemlich allem offen gegenüber und ganz unbefangen an die Sache herangegangen, weshalb ich denke, ein gutes und relativ objektives Urteil abgeben zu können. 

  • Konnte ich mich entspannen? Teilweise.
  • Habe ich die Energie gespürt? Definitiv, ja.

Ich bin zwar durchaus zugänglich für Esoterik, komme aber nicht umhin, alles zu hinterfragen oder zumindest zu überlegen, was dahinterstecken könnte. So war ich zunächst der Auffassung, dass die gefühlte Energie einfach nur durch die Schwingung hervorgerufen wird. Aber sind wir mal ehrlich: Wer in Physik auch nur ein bisschen aufgepasst hat (wozu ich mich definitiv zählen würde), weiß, dass Schwingung auch nur übertragene Energie ist. Niemand hat behauptet, dass wir irgendeine esoterische Energie aus der Luft aufnehmen. Demnach hält die Klangschalen-Meditation für mich durchaus, was sie verspricht. Nämlich die Besinnung auf den eigenen Körper und vielleicht sogar, die Schwingungen zu spüren und aufzunehmen. 

Klangschalen im Größenvergleich (c) woods of voicesZur Entspannung:

Anfangs konnte ich recht gut abschalten, wenngleich meine Gedanken immer etwas zu tun haben – das ist einfach so. Für meinen Geschmack hat sich die Meditation lediglich etwas zu lang angefühlt. Eine Stunde auf dem Boden liegen ist gar nicht so einfach, wenn man es nicht gewöhnt ist und zudem Probleme mit dem Rücken hat. (Aber das ist rein subjektiv betrachtet und fließt daher nicht in meine Bewertung ein.) 

Sowohl die Flöten, als auch das Monochord fügten sich recht harmonisch in die Session ein. Lediglich das Flötenspiel war etwas zu abgehackt, was der entspannenden Grundstimmung nicht ganz zuträglich erschien. Aber dieser kleine Kritikpunkt wurde bereits im Anschlussgespräch vorgebracht und aufgenommen.

Alles in allem war es eine sehr runde Veranstaltung, die man durchaus selbst einmal erleben sollte, sofern man offen dafür ist. Daher bekommt das Rittergut Trebsen, vornehmlich Herr Arweiler, eine absolute Empfehlung für die Meditation mit Klangschalen und Monochord.