Erinnert ihr euch noch an Adyra Winterherz? Nach Herbststurm – eine Samhain-Geschichte und Winterlicht – eine Sonnenwend-Geschichte, folgt mit Hexenfluch – eine Beltane-Geschichte (Anzeige) nun Teil drei der Jahresrad-Novellen von Sabine Osman.
Flucht in eine neue Heimat
Die junge Grafentochter floh einst aus ihrer Heimat, da sie dort der Hexerei beschuldigt und verfolgt wurde. Auf ihrer Flucht fand sie einen Ort, in dem Hexen ehrbare Mitglieder der Gesellschaft sind: Tiefwald. Inzwischen ist das beschauliche Örtchen Adyras Heimat geworden. Ihr Leben scheint geradezu perfekt: Ein eigenes, kleines Häuschen, in welchem sie mit ihrem Liebsten Roja und ihrem Kätzchen Miez zusammen lebt. Ebenfalls stets an ihrer Seite: Ihr treues Ross Trotz und ihre Freunde – allen voran ihre beste Freundin Lesi.
“Ganz Tiefwald akzeptierte und liebte seine Hexe, aber in der Vorstellung der meisten Bürger bestand Adyras Arbeit hauptsächlich darin, Kräutertränke zu mischen und Schutzzauber zu wirken.”
Während Adyra im Winter auf die Hollerfrau und die Wilde Jagd traf, begegnet sie im Zuge der Beltane-Feierlichkeiten dem Gott Kherneras. Dieser ist dem keltischen Cernunnos (Gott des Waldes, der Jagd und der Gejagten) nachempfunden.
Kherneras bitte die junge Hexe, seine Tochter zu finden, da diese in großer Gefahr sei. Kurz entschlossen macht sich Ady auf den Weg und sieht sich auf ihrer Suche mit allerhand Herausforderungen konfrontiert.
Fazit:
Wie schon in den beiden vorherigen Geschichten, widmet sich Sabine Osman dem Thema erneut mit viel Liebe zum Detail. Charaktere und Ambiente sind in der Kürze der Geschichte hervorragend ausgearbeitet. Einzig der Spannungsbogen ist in Hexenfluch – eine Beltane-Geschichte leider bis zum letzten Drittel eher flach. Die Geduld wird dann jedoch zur Gänze belohnt: Einmal mehr schafft es Ady, mit ihrer unkonventionellen Art, eine Lösung für alle Probleme zu finden. Bis dahin kann man sich gut und gerne von der magisch-pittoresken Atmosphäre verzaubern lassen. Zudem gibt es am Ende des Buches wieder Erklärungen zu den mythologischen Begriffen.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, blicken wir nun dem vierten und letzten Band der Jahresrad-Novellen entgegen.
Anmerkung: Alle vier Bände sind bereits erhältlich. Nur habe ich mir vorgenommen, jeden einzelnen Teil zeitnah zu den entsprechenden Festlichkeiten zu lesen. Folglich werde ich euch mit meiner Meinung zu Feentor – eine Mittsommer-Geschichte (Anzeige) erst im Juni behelligen. 😉