In meiner Empfehlung für die Highland-Hexen-Krimis habe ich es bereits angekündigt, nun ist es soweit: Ich habe die (ersten) drei Bände der Violet-Grave-Reihe regelrecht inhaliert und möchte nun meine Eindrücke mit euch teilen.
Kennengelernt haben wir Violet Grave in Band 7 der Highland-Hexen-Krimis. Als ich Der Teufel im Grabe (Anzeige) endlich gelesen hatte, gab es Band 1 und 2 der Violet-Grave-Mystery-Thriller bereits und ich war sofort Feuer und Flamme – allein schon, weil ich Felicity Greens Schreibstil sehr mag. Obendrein spielt die viktorianische Zeit immer wieder eine große Rolle. Ganz zu schweigen von der wohligen Düsternis, die diese Romane verbreiten.
Band 1: Grabschwestern
Nach den folgenschweren Vorkommnissen in Tarbet möchte Grabkünstlerin Violet Grave eigentlich nie wieder auch nur in die Nähe der schottischen Highlands kommen. Doch als eine alte Studienfreundin sie kontaktiert und um Hilfe bittet, kann sie nicht ablehnen.
Ihre Freundin Cat weiß von Violets Gabe, mit Verstorbenen oder vielmehr mit den Grabsteinen in Kontakt treten zu können, weshalb sie der Archäologin dabei helfen soll, menschliche Überreste auf dem Gelände einer verlassenen viktorianischen Nervenheilanstalt zu identifizieren. Als Expertin für die viktorianische Zeit kann Violet der Verlockung von Loch Laggandhu nicht widerstehen – zumal es auf dem Gelände auch einen alten Friedhof geben soll.
Dort angekommen, erfährt Violet rein gar nichts von den Toten, die auf dem Grund des ausgetrockneten Sees gefunden worden. Kein Wunder! Schließlich sind es normalerweise die Grabsteine, die mit ihr kommunizieren. Auf dem Friedhof findet sie ein solches Grab. Oder hat dieses vielmehr sie gefunden? So oder so: Violet bekommt furchterregende Albträume und die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen mehr und mehr.
Es gab keine Zweifel, dass dieser Stein eine Verbindung mit ihr suchte – ihre »Ahnung« war sogar stärker, als bei vielen anderen Grabmalen zuvor.
Wird Violet allmählich verrückt? Cat und der Knochenexperte, Dr. David Bennett, glauben das jedenfalls. Doch Violet bleibt hartnäckig. Schließlich will sie die Geheimnisse von Laggandhu House und dessen Bewohnerinnen aufdecken.
Band 2: Grabgesang
Von Schottland nach Irland: Wieder daheim in Brighton, erhält Violet einen mysteriösen Anruf aus Irland. Ein junges Mädchen fleht sie an, ihr bei der Aufhebung eines Fluches zu helfen. Und was war das für ein schriller Schrei im Hintergrund? Kurzerhand versetzt Violet ihren Freund (mit dem sie eigentlich ihren Urlaub verbringen wollte) und macht sich auf den Weg nach Westirland.
Killindaly, ein kleines Dorf in der Nähe von Galway. Ein kleines Cottage mitten im Moor, deren Bewohnerin (die Cousine der ominösen Anruferin) verschwunden ist. Ein altes Herrenhaus mit einem unheimlichen Dachboden und einem amerikanischen Schnösel als Besitzer. Besteht da eine Verbindung?
Oder hat es etwas mit dem Familienfluch der Brodericks zu tun? Auch Violet hört den Todesgesang der Banshee. Ist sie ebenfalls in Gefahr oder kann sie das Rätsel um Cecily Broderick und die restliche Famile rechtzeitig lösen?
Genauso mysteriös wie die Anrufe, war auch dieser Empfang in Killindaly. Etwas unheimlich sogar.
Anmerkung: In vielen Teilen Irlands (wegen irischer Auswanderer auch darüber hinaus) glaubt man, jede Famiile hätte ihre eigene Banshee – eine Todesfee, deren Schrei man hört, kurz bevor man stirbt. Auch werden Traditionen in Irland besonders hochgehalten. So werden noch heute viele Rituale der alten Kelten praktiziert, so grausam sie manchmal scheinen mögen. Außerdem ist die Verbundenheit zu Land und Erde hier besonders groß.
Band 3: Grabsüchtig
Immer wieder wird Violet vorgeworfen, dass sie sich so in die Geschichten anderer hineinsteigere, um sich nicht mit ihrer eigenen, schmerzhaften Familiengeschichte auseinandersetzen zu müssen.
Als sie es dann doch tut, muss sie feststellen, dass ihre Gabe in der Familie zu liegen scheint. Oder handelt es sich dabei doch um eine Krankheit oder gar einen Fluch? Jedenfalls meinte das Violets Großvater, zu dem sie bislang nie wirklichen Kontakt hatte.
Auf den Spuren ihrer Vorfahren wandelnd, stößt Violet auf Cora, die um 1900 erst für ein Medium und dann für den bekannten Autor und Spiritist William Delaney Byrne gearbeitet hat, bevor sie nach Spanien auswanderte. Ist Cora vielleicht vor etwas oder jemandem geflohen?
Violet muss dem Rätsel ihrer Ahnin auf die Schliche kommen, denn nur so kann sie Gewissheit über ihr eigenes Talent erlangen. Doch die Jagd nach Antworten wird Violet einiges kosten.
Im Traum berührte sie den kühlen, glatten Stein, wie sie ihn in der vorigen Nacht berührt hatte. […] Und da war sie, sie spürte sie. Violet wusste nicht, ob sie weinen oder lachen sollte.
Fazit:
Da ich relativ spät mit der Reihe angefangen habe, musste ich glücklicherweise nicht allzu lange auf den dritten Teil warten. Grabsüchtig (Anzeige) ist am 1. September 2022 erschienen und ebenso spannend – ob der Tatsache, dass es diesmal um Violet selbst geht, vielleicht sogar noch spannender – wie die ersten beiden Romane Grabschwestern (Anzeige) und Grabgesang (Anzeige).
Felicity Green erzählt einfach unfassbar tolle und kreative Geschichten, bei denen sie aus ihrem eigenen Leben schöpft. Sie selbst hat (so viel ich weiß) alle realen Schauplätze besucht und sich so auch zu den fiktiven Orten, wie Killindaly oder Loch Laggandhu inspirieren lassen. Dadurch wirken diese ebenso wirklich und lebendig.
Wer einen Hang zu fesselnder Urban Fantasy hat und obendrein historisch (insbesondere an der Viktorianischen Zeit) interessiert ist, kommt mit den Violet-Grave-Mystery-Thrillern voll auf seine Kosten.
Ich bin jedenfalls hingerissen und freue mich schon riesig auf den Violet-Grave-Adventskalender, an dem die Autorin gerade arbeitet. Wenn das Buch auch nur halb so gut wird, wie der Highland-Hexen-Krimi-Adventskalender, dann steht einer aufregend packenden Adventszeit nichts mehr im Wege.
Bewertung:
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