So, heute machen wir mal was ganz anderes: Wir lesen nicht, wir hören. Ganz richtig!
Schon vor geraumer Zeit bin ich auf den Geschmack von Hörbüchern und Hörspielen gekommen. Der Grund dafür ist ganz einfach: Es gibt schlichtweg zu viele interessante Bücher und zu wenig Zeit zum lesen – besonders für langsame Leser, wie mich.
Also starten wir mit einer Hörbuch-Reihe, an welcher ich mich aktuell erfreue: Im Namen des Ordens umfasst mittlerweile 5 Staffeln. Diese bestehen – klar – aus einzelnen Folgen, die nochmals in Kapitel unterteilt sind. Klingt erstmal viel, aber es lohnt sich. Jede Staffel hat nämlich eine Hördauer von durchschnittlich 15 Stunden. Man ist also eine Weile beschäftigt. (Da ich es geschafft habe, bin ich stolz und ein bisschen wehmütig zugleich. Die Suchtgefahr ist sehr hoch!)
Doch worum geht es?
Dreh- und Angelpunkt ist der hermetische Orden in London. Eine Organisation, geführt von Magiern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Welt der Normalsterblichen vor der magischen Welt zu beschützen und umgekehrt. Hauptcharaktere der ersten Staffel heißen Caleb O’Connor, Sally Davis und Lady Kaitlin McGregor. Caleb ist ein frisch ausgebildeter Vigilant (eine Art magischer Ermittler), der zu einem Tatort gerufen wird. Die Ursache für das Verbrechen scheint paranormaler Natur. Also wird eine Obscura (magische Tatortreinigerin) hinzugerufen. Auftritt Sally. Diese ist hauptsächlich als Haushälterin im Orden tätig, aber eben auch eine Obscura und obendrein eine Waise, die im Ordenshaus aufgewachsen ist. Großgezogen wurde sie von der Köchin Harriet und Lady Kaitlin. Letztere ist die Bibliothekarin und gehört zur Führungsriege des hermetischen Ordens.
Nach dem (eingangs erwähnten) tragischen Vorfall, beschleicht Sally der Verdacht, dass irgendjemand im Orden schwarze Magie praktiziert – was absolut verboten ist. Zusammen mit Lady Kaitlin begibt sich die junge Frau auf eine gefährliche Spurensuche. Denn der vornehme und rechtschaffende Schein trügt. Und was ist eigentlich mit Sallys Eltern geschehen?
Dies ist erst der Beginn einer langen und spannenden Reise.
Fazit:
Vorurteile, Verschwörungen, Verrat, Mord, Liebe, Hass, Freundschaft. Magier, Vampire, Werwölfe, Fae, Drachen und viele weitere übernatürliche Wesen. Die Gesamtheit all dessen macht diese Fantasy-Reihe zu einem mystischen, hochgradig spannenden Hörerlebnis. Die Geschichte ist sehr komplex, aber logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Mit dem Verlauf der Handlung wechseln die Hauptprotagonisten in jeder Staffel. Einzig Sally und Caleb bleiben konstant.
Robin G. Hunter hat mit Im Namen des Ordens ein kleines Epos geschaffen, das zunächst einmal abgedroschen klingen mag (à la „Das gab’s doch alles schon zig Mal!“) – mitnichten. Die Grundzutaten mögen altbewährt sein; die Geschichte selbst ist jedoch sehr innovativ und modern. Doch auch eine gute Prise britischer Charme darf natürlich nicht fehlen. (Spätestens beim ersten „Bloody Hell!“ war es komplett um mich geschehen.) Die Mischung aus Krimi und der fantastischen Welt der Magie ist hervorragend. So wünsche ich mir Urban-Fantasy!
Bewertung:
Ein kleiner Wermutstropfen, der sich lohnt
Im Namen des Ordens ist ausschließlich bei Audible verfügbar. Doch auch hier gibt es eine gute Nachricht: Man muss nicht gleich ein Abo abschließen, beziehungsweise kann dies nach einem kostenlosen Probemonat wieder kündigen. Wer jedoch wirklich auf den Geschmack kommt – so wie ich – und zum Vielhörer wird, kommt hier voll auf seine Kosten.
Das Gute ist nämlich – ob beim putzen, baden, kochen oder zum einschlafen – man liest ein Buch, ohne lesen zu müssen. Oder so ähnlich… 😉
Wer doch eher das gute alte Buch bevorzugt, findet hier ein paar Schätze.